Laut aktuellen Studien kann Colitis ulcerosa mit einer verringerten Oxidation kurzkettiger
Fettsäuren im Darm assoziiert sein. Myrrhinil-Intest®, ein Kombinationspräparat aus
Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle, hat sich in der Behandlung der Colitis ulcerosa bereits
als wirksam herausgestellt. Mit der vorliegenden Studie soll nun der Einfluss von
Myrrhinil-Intest® auf die kurzkettigen Fettsäuren bei Patienten mit Colitis ulcerosa
im Vergleich zu Mesalazin untersucht werden.
Dazu wurde eine sekundäre Datenanalyse durchgeführt. Im Rahmen einer randomisiert
placebokontrollierten Studie wurden Patienten mit dem Kombinationspräparat oder Mesalazin
behandelt. Neben der Krankheitsaktivität wurden kurzkettige Fettsäuren (Butyrat, Acetat,
Propionat, Isovalerat und Isobutyrat) im Stuhl zur Baseline, im akuten Schub bzw.
zu Ende des 12-monatigen Beobachtungszeitraums analysiert.
Insgesamt 89 Patienten wurden in die Studie aufgenommen, von denen 83 ausgewertet
werden konnten. Bei Patienten, welche mittels Mesalazin behandelt wurden, kam es im
aktiven Schub zu einer signifikanten Reduktion kurzkettiger Fettsäuren (N = 18; 66,12
± 39,59µmol/g (Baseline); 29,83 ± 15,05µmol/g (Schub)). Im Gegensatz dazu wurde eine
solche Abnahme bei Patienten unter Myrrhinil-Intest® nicht beobachtet (N = 20; 64,80
± 53,74µmol/g (Baseline); 48,09 ± 35,90µmol/g (Schub)). Für Patienten in der Remission
(Myrrhinil-Intest® N = 18; Mesalazin N = 27) konnten keine Gruppenunterschiede gefunden
werden.
Myrrhinil-Intest® und Mesalazin wirken sich unterschiedlich auf kurzkettige Fettsäuren
bei Colitis ulcerosa aus. Da eine Abnahme kurzkettiger Fettsäuren wahrscheinlich mit
negativen gesundheitlichen Folgen assoziiert ist, können pflanzliche Präparate bei
der Behandlung der aktiven Colitis ulcerosa möglicherweise zusätzliche schützende
Wirkungen entfalten.