Die Hypersexuelle Störung (HD) geht mit einem signifikanten klinischen Leidensdruck
einher. Der Zeitbedarf für die Suche nach sexuellen Stimuli steigt, andere Aktivitäten
und Lebensbereiche werden vernachlässigt und das sexuelle Verhalten wird trotz negativer
sozialer oder medizinischer Konsequenzen aufrechterhalten. Neuere Untersuchungen legen
eine Beeinträchtigung exekutiver Funktionen im Zusammenhang mit Symptomen von problematischem
hypersexuellem Verhalten nahe. Im Rahmen unserer Sex@Brain-Studie zu männlicher Hypersexualität
wurde eine klinisch charakterisierte Stichprobe von männlichen Patienten mit einer
HD (n = 38) mit einer Stichprobe aus gesunden Kontrollprobanden (n = 31) verglichen.
Beide absolvierten eine klassische fMRT n-back Arbeitsgedächtnisaufgabe, in der visuelle
sexuelle Stimuli (VSS) als Distraktoren präsentiert wurden. Männer mit einer HD zeigten
verlangsamte Arbeitsgedächtnisleistungen in der Bedingung mit VSS als Distraktoren.
Diese Beeinträchtigungen stehen im Zusammenhang mit veränderten funktionellen neuronalen
Aktivierungen.