Fragestellung:
Die Sonografie der Cutis, der Subcutangewebe und Muskulatur gewinnt im Rahmen der
Nahfeldsonografie zunehmend als primäres bildgebendes Verfahren – vor weiterer Diagnostik
– an Bedeutung.
Material und Methoden:
Wir berichten über den Fall einer 17-jährigen Patientin, die im Verlauf der letzten
5 Jahre an rezidivierenden, flächigen, teils erhabenen, schmerzhaften Rötungen im
Bereich der proximalen Extremitäten litt. Die Verdachtsdiagnose einer eosinophilen
Panniculitis ließ sich im Verlauf der Erkrankung nicht zweifelsfrei bestätigen, eine
eosinophile Fasciitis (Shulmansyndrom) konnte aber ausgeschlossen werden. Es wurden
Linearsonden mit 9 – 18 MHz (General Electrics Logiq S8) verwendet. Sowohl in MRT-
Untersuchungen, Probebiopsien, Punktionen und Wärmebildkamera konnte die im Ultraschall
vermutete Ausdehnung über den betroffenen Strukturen stets bestätigt werden. Es kam
trotz immunmodulierender/entzündungshemmender Therapie zu rezidivierenden Schüben
an umschriebene Bereichen der Extremitäten.
Ergebnisse:
B-mode und Powerdoppler Sonografie ermöglichen auch bei wechselnden Lokalisationen
unklarer Befunde, eine zeitnahe Dokumentation der beteiligten Gewebe und des Verlaufes.
Es zeigte sich stets nur eine Beteiligung des subcutanen Fettgewebes mit einem bunten
Bild aus: subkutanen Ödemen, Verhaltungen (Hämatome) und vermehrter Vaskularisation.
Muskelstrukturen und Fascien und Gelenke zeigten sich, in den jeweils betroffenen
Arealen, meist sonografisch unauffällig. Eine systemische, entzündliche Erkrankung
konnte ausgeschlossen werden. Der Befund bleibt letztendlich unklar, wobei selbstverletzendes
Verhalten nicht auszuschließen ist.
Schlussfolgerung:
In diesem Fallbericht war bei wechselnder Ausprägung und Lokalisation fraglich entzündlicher
Prozesse des Subkutan-, und oder des Muskelgewebes, die Nahfeldsonografie (hier bis
2,5 cm) von entscheidendem, diagnostischem Nutzen.