Hintergrund:
Zahlreiche therapie- und prognoseorientierte Studien zum Zervixkarzinom haben eine
Überarbeitung der FIGO-Klassifikation erforderlich gemacht.
Methodik:
Analyse der beiden Publikationen der FIGO mit Hintergrundsrecherche relevanter Publikationen,
Analyse der Update-Diskussion im Rahmen der Task Force der ICCR.
Ergebnisse:
Das mikroinvasive Karzinom wird allein durch die Tiefe der Stromainfiltration definiert,
die flächige (horizontale) Ausdehnung ist nun mehr irrelevant. Makroinvasive Karzinome,
die auf die Cervix uteri begrenzt sind, werden anhand der Tumorgröße subkategorisiert
in: FIGO IB1/T1b1: Zervikale Stromainvasion ≥5,0 mm und < 2 cm maximale Tumorgröße,
FIGO IB2/T1b2: Tumorgröße ≥2 cm und < 4 cm, FIGO IB3/T1b3: Tumorgröße ≥4 cm. Die pelvinen
als auch die para-aortalen Lymphknoten werden als regionäre Lymphknoten definiert.
Der Befall pelviner Lymphknoten wird als FIGO IIIC1/pN1a und eine Metastasierung in
para-aortale Lymphknoten, mit und ohne Beteiligung pelviner Lymphknoten als FIGO IIIC2/pN1b
klassifiziert. Der Nachweis einer Corpusinfiltration und eine adnexale/ovarielle Metastasierung
sind nicht stagingrelevant. Offen ist die Katergorisierung des Adenocarcinoma in situ
sowie die Einordnung von lymphogenen Mikrometastasen. Unter anderem diese Punkte sind
derzeit zwischen der FIGO und der International Collaboration of Cancer Reporting
(ICCR) in Diskussion.
Schlussfolgerungen:
Die neue FIGO-Klassifikation erlaubt eine bessere Risikostratifizierung der makroinvasiven,
auf die Cervix uteri beschränkten Karzinome. Dennoch bleiben einige Stagingfragen
nach wie vor ungelöst.