Arthritis und Rheuma 2018; 38(04): 253-257
DOI: 10.1055/s-0038-1669792
Rheuma und Lifestyle
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gicht und Lifestyle

Gout and lifestyle
U. Kiltz
1   Rheumazentrum Ruhrgebiet, Herne
,
J. Braun
1   Rheumazentrum Ruhrgebiet, Herne
,
A.-K. Tausche
2   Rheumatologie, Med. Klinik III, Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“ an der TU Dresden
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Publication Date:
22 August 2018 (online)

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Zusammenfassung

Die durch Ablagerung von Natriumuratkristallen verursachte Gicht ist die häufigste rezidivierend auftretende Gelenkentzündung in Deutschland. Aufgrund der besonders im höheren Lebensalter ansteigenden Prävalenz der Gicht wird die Erkrankung in Deutschland sehr wahrscheinlich zunehmend an Bedeutung gewinnen. Wichtige Ziele von therapeutischen Interventionen sind zum einen die symptomatische Behandlung der akuten Arthritis und zum anderen die kausale Behand-lung der zugrundeliegenden metabolischen Ursache, der Hyperurikämie. Neben der zweifelsohne wichtigen medikamentösen Therapie (Harnsäuresenkung und Entzündungshemmung) hat die Veränderung von Lebensgewohnheiten bei Patienten mit Gicht einen möglichen positiven Einfluss auf den Erkrankungsverlauf. Eine bewusstere Ernährung, vor allem die Einschränkung des Alkohol-genusses, und eine dosierte Gewichtsabnahme, verbunden mit ausreichender Bewegung im Alltag, sind Faktoren, die nicht nur zu einem insgesamt besseren metabolischen Profil führen, sondern auch den Harnsäurespiegel positiv beeinflussen und die Lebensqualität der Patienten verbessern können. Letztlich ist es aber nur die konsequente dauerhafte Senkung des Serumharnsäurespiegels, die zur Verhinderung weiterer Gichtanfälle und möglicherweise auch zum Erhalt der Lebensqualität und Erwerbsfähigkeit führt. Die vorbeugende Therapie mit Colchizin unterstützt diesen Vorteil durch Verhinderung von Rezidivattacken.

Summary

Gouty arthritis is the most frequent inflammatory arthritis in Germany caused by deposition of monosodium urate crystals. Prevalence steadily increases with age and therefore importance of gout will rise in Germany. Gout management includes rapid treatment of acute flares and effective long-term management by reducing serum urate to a concentration that achieves dissolution of monosodium urate crystals. Lifestyle management has been considered as a key component of gout management by influencing disease course positively. Dietary modification, especially reduction of alcohol consumption, and weight loss are factors which provide a better control of a concomitant metabolic syndrome and may help to reduce levels of serum urate. All above mentioned factors in addition to adequate physical activity will increase health-related quality of life in patients with gout. Finally, consequent reduction of serum urate will lead to prevention of gout flares and maintain work productivity. Prophylactic therapy with colchicine support benefits in preventing further gout attacks.