Einleitung:
Eine Entfernung von Over-the-scope Clips (OTSC®) kann bei Auftreten OTSC®- oder FTRD®-assoziierter
Komplikationen (z.B. Ulzeration, Stenose), ineffektive Platzierung des Clips, vor
Nachresektionen nach inkompletter endoskopischer Vollwandresektion und bei der Entfernung
mittels OTSC fixierter Stents notwendig werden. Zur Anwendung eines Gleichstrom-Schneideinstruments
liegen bislang retrospektive Fallserien vor. Wir präsentieren multizentrische prospektive
Registerdaten.
Ziele:
Auswertung der Sicherheit und Effektivität der Clip-Entfernung mit einem Gleichstrom-Schneideinstrument.
Methodik:
Zwischen 10/2015 und 12/2017 wurden bei 119 Patienten an 63 Zentren eine Clip-Entfernung
mit einem Gleichstrom-Schneideinstrument durchgeführt. Das remOVE System (Ovesco Endoscopy
AG) ist seit 09/2015 CE-zertifiziert. Die Daten wurden prospektiv in einem zentralen
Register anonym gesammelt.
Ergebnis:
Die Haupt-Indikationen zur Clip-Entfernung waren die Notwendigkeit einer lokalen Re-Therapie
(62/119), lokale Clip-assoziierte Komplikationen (27/119) und ineffektive Clip-Platzierung
(16/119). Eine Durchtrennung des Clips an beiden Bügeln gelang in 89,1%, die endoskopische
Bergung beider Clipfragmente in 82,4% der Fälle. In 23 Fällen war zuvor das Freipräparieren
des Clips von Granulationsgewebe nötig. Die durchschnittliche Eingriffsdauer betrug
62 min, wobei sich eine Korrelation mit der Dicke des Nitinolgerüsts des jeweiligen
Clips zeigte (11-OTSC: 44 min; 12-OTSC: 51 min; 14-OTSC: 69 min; FTRD 76 min). Die
Komplikationsrate betrug 3,4% (4/119). In allen Fällen handelte es sich um endoskopisch
beherrschbare Minor-Blutungen. Andere Komplikationen wie Perforationen wurden nicht
berichtet.
Schlussfolgerung:
Die Entfernung von OTSC und FTRD-Clips mit dem Gleichstrom-Schneideinstrument ist
effektiv und sicher.