Hintergrund:
Psychologische Belastungen am Arbeitsplatz können Ursache für eine psychologische
Erkrankung sein. Neben dem Vermeiden von zu hoher psychischer Belastung, ist es sinnvoll
als Prävention auch die individuelle Belastung am Arbeitsplatz im Blick zu haben.
Ziel der Studie ist es daher, die individuelle psychologische Belastung direkt während
der Ausführung der Arbeitsaufgaben zu bestimmen.
Methoden:
Entsprechend des kognitiven Belastungsmodels (cognitive load) ist es möglich kognitive
Überlastung anhand von Pupillendurchmesser, Pupillenerweiterung und Blickbewegung
zu erkennen. Im Rahmen der ConWearDi-Studie werden derzeit gerade in drei mittelgroßen
Handwerksunternehmen digitale Brillen eingesetzt, die diese Parameter erfassen. Zusätzlich
dazu werden Daten zum Tätigkeitsablauf und zu subjektiven Belastungen am Arbeitsplatz
erhoben.
Ergebnisse:
Auf der Tagung stellen wir die Ergebnisse statistischer Analysen vor, in der die subjektive
Angaben zur Belastung am Arbeitsplatz mit Augenparametern (unter Berücksichtigung
von Beruf, Alter, Geschlecht und depressiver Symptomatik) verglichen werden. Des Weiteren
wird berichtet, ob es Tätigkeitsabläufe am Arbeitsplatz gibt, die die Zuverlässigkeit
der Augenparameter als Indikator für kognitive Überlastung verzerren könnten.
Schlussfolgerungen:
Unsere Studie gibt Hinweise darauf, inwiefern individuelle psychologische Belastung
am Arbeitsplatz durch eine digitale Brille, also eine einfache, leicht einzusetzende
Maßnahme, in Echtzeit erfasst werden kann und dient somit als wichtige Grundlage für
zukünftige Studien, die entsprechende Maßnahmen (z.B. Assistenzsysteme, strukturelle
Arbeitsgestaltung) entwickeln möchten.