Hintergrund:
Ein- und Durchschlafstörungen, die mit Tagesmüdigkeit sowie sozialen und beruflichen
Beeinträchtigungen einhergehen, zählen heute zu den häufig vorkommenden Beschwerden
in der Bevölkerung der modernen Industriestaaten. Schlafstörungen sind mit körperlichen
und psychischen Gesundheitsstörungen und daraus resultierenden volkswirtschaftlichen
Kosten verbunden. Ziel war es, ein Präventionsprogramm mit Schwerpunkt Schlafstörungen
zu entwickeln, bei betroffenen Personen anzuwenden und zu evaluieren.
Methoden:
Das Programm wurde auf Basis einer Kneippkur mit den Schwerpunkten Ordnungstherapie,
Hydrotherapie und Bewegungstherapie erstellt. Es verknüpft Psychoedukation und Entspannungsverfahren
mit Hydrotherapie und aktivitätsfördernden Bewegungskomponenten. In einer randomisiert
kontrollierten Studie mit Wartekontrollgruppe und 6-monatiger Nachbeobachtung wurde
die Wirkung auf Schlafqualität (PSQI), Wohlbefinden (WHO-5), Gesundheitszustand (EQ-5D-5L),
Gesundheitsverhalten u.a. untersucht.
Ergebnisse:
Unter 100 Teilnehmern (IG = 49; WG = 51; MW 56 Jahre; 84% weiblich) betrug der Anteil
schlechter Schläfer/Personen mit chronischer Schlafstörung (PSQI ≥6) zu Beginn 98%
in beiden Gruppen. Nach 6 Monaten war der Anteil auf 71,7% (IG) (WG 85,7%) gesunken.
Chronische Schlafstörung fand sich in der IG noch bei 28,3% (WG 40,8%) der Teilnehmer.
Die IG zeigt im Vergleich zur WG signifikante Verbesserungen bei Schlafqualität, Wohlbefinden
und chronischem Stress über einen Zeitraum von bis zu 6 Monaten.
Schlussfolgerungen:
Das Programm bewirkte Verbesserungen bei Schlafqualität, Wohlbefinden, chronischer
Stressbelastung und weiteren Zielgrößen. Zukünftige Studien sollten die Langzeiteffekte
sowie die Wirkung möglicher Auffrischungskurse untersuchen.