Hamostaseologie 1999; 19(03): 123-127
DOI: 10.1055/s-0038-1660399
Übersichts- und Originalarbeiten/Review and Original Articles
F. K. Schattauer Verlagsgesellschaft

Interaktionen von Thrombin-und Faktor-Xa-Inhibitoren mit GPIIb/IIIa-Antagonisten

Brigitte Kaiser
1   Friedrich-Schiller-Universität Jena, Zentrum für Vaskuläre Biologie und Medizin Erfurt, Arbeitsgruppe Experimentelle Angiologie (Leiter: Prof. Dr. Erika Glusa)
,
Erika Glusa
1   Friedrich-Schiller-Universität Jena, Zentrum für Vaskuläre Biologie und Medizin Erfurt, Arbeitsgruppe Experimentelle Angiologie (Leiter: Prof. Dr. Erika Glusa)
,
O. Iqbal
2   Loyola University Medical Center, Department of Pathology, Hemostasis and Thrombosis Research Laboratories (Leiter: Prof. Dr. Jawed Fareed), May wood, IL, USA
,
J. Fareed
2   Loyola University Medical Center, Department of Pathology, Hemostasis and Thrombosis Research Laboratories (Leiter: Prof. Dr. Jawed Fareed), May wood, IL, USA
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Publication Date:
27 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Für die Pathogenese thromboembolischer und vaskulärer Erkrankungen spielen sowohl aktivierte Gerinnungsfaktoren wie Thrombin und Faktor Xa als auch die Aktivierung von Plättchen eine entscheidende Rolle. In der Prophylaxe und/oder Therapie dieser Erkrankungen nehmen neue Plättchenfunktionshemmstoffe wie GPIIb/llla-Antagonisten ebenso wie neuentwickelte Inhibitoren von Gerinnungsenzymen wie Thrombin- und Faktor-Xa-Inhibitoren einen zentralen Platz ein. Es gibt Ansätze dafür, derartige Substanzen miteinander zu kombinieren, um synergistische Wirkungen zu erzielen und auf diese Weise den therapeutischen Effekt zu erhöhen. Bei einer Kombination von Wirkstoffen mit unterschiedlichen Angriffspunkten und Wirkungsmechanismen treten zahlreiche Interaktionen auf, die zu einer Verbesserung der Wirksamkeit führen, aber auch einen Anstieg unerwünschter Nebenwirkungen bedingen können. Bei gleichzeitiger Gabe von GPIIb/IIIa-Antagonisten und Thrombin- oder Faktor-Xa-Inhibitoren wurde eine Potenzierung antikoagulatorischer und antithrombotischer Effekte sowie eine verstärkte Hemmung der Thrombinbildung beobachtet. Die unerwünschten Wirkungen betrafen vor allem eine verstärkte Blutungsneigung bei Kombination von GPIIb/lla-Antagonisten mit Thrombininhibitoren.