Hamostaseologie 1992; 12(01): 011-016
DOI: 10.1055/s-0038-1660308
Übersichtsarbeit/Review Articles
Schattauer GmbH

Hyperlipoproteinämie und Hyperfibrinogenämie

Zufällige Assoziation oder pathogenetische Einheit?
M. Leschke
1   Medizinische Klinik und Poliklinik B, Abteilung für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. B. E. Strauer)
,
B. E. Strauer
1   Medizinische Klinik und Poliklinik B, Abteilung für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. B. E. Strauer)
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Publication Date:
26 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

In der Northwick-Park-Heart-Studie konnte erstmals für Individuen mit erhöhten Fibrinogenwerten und erhöhter Faktor-VII-Aktivität eine signifikant erhöhte Inzidenz an koronarer Herzkrankheit nachgewiesen werden. Zwischen Fibrinogenwerten und Cholesterin- wie auch Triglyzeridwerten ließ sich eine signifikante Korrelation berechnen. Bei Patienten mit Hypercholesterinämie wurden erhöhte Fibrinogenwerte, ein vermindertes Fibrinolysepotential und eine vermehrte Thrombozytenaggregationsneigung nachgewiesen. Die Atherogenität des Fibrinogens wird auf eine gesteigerte Proliferationsrate der glatten Gefäßmuskulatur, eine vermehrte Gefäßwandakkumulation des Fibrinogens sowie eine erhöhte Gerinnungsneigung mit abnorm veränderter Blutrheologie zurückgeführt. Hyperlipidämie und Hyperfibrinogenämie können bei der koronaren Herzkrankheit zu einer myokardialen Mikrozirkulationsstörung führen.