Hamostaseologie 1983; 03(02): 52-58
DOI: 10.1055/s-0038-1656616
Originalarbeiten
Schattauer GmbH

Die Thrombolyse-Behandlung beim akuten Myokardinfarkt – eine historische Entwicklung

R. Schmutzler
1   Klinik Bergisch-Land, Wuppertal-Ronsdorf (Ltd. Med.-Direktor: Professor Dr. R. Schmutzler)
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Publikationsdatum:
22. Juni 2018 (online)

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Zusammenfassung

Die einzelnen Etappen einer 20jährigen Geschichte der klinischen Behandlung des akuten Herzinfarktes mit Streptokinase werden gedanklich noch einmal durchlaufen. Da der Koronarverschluß in 80-90 % ein Thrombus ist, bietet sein frisches Substrat die Voraussetzung zur thrombolytischen Behandlung. Tierexperimente, klinische Untersuchungen und multizentrische Studien kontrollierter Patientenkollektive lassen schon in den sechziger Jahren erkennen, daß vor allem 3-4 Std. alte Infarkte den größten Nutzen aus einer damals ausschließlich intravenosen SK-Behandlung ziehen. Seit 1978 kann die koronare Thrombolyse angiographisch bewiesen und die günstigen Auswirkungen der rechtzeitigen Reperfusion auf das Myokard mit modernen Meßmethoden beurteilt werden. Ein Großteil der friiheren Resultate bestatigt sich heute. Die intrakoronare Kurzzeitapplikation von SK mit einem vorausgehenden intravenosen SK-Bolus erreicht in kardiologischen Zentren mit 90% die optimale Lyserate. Die fur das Gros der Infarktpatienten verbleibende systemische hochdosierte Kurzzeitlyse gelingt bisher bei 63%. Diese Rate kann moglicherweise noch verbessert werden.