Hamostaseologie 1995; 15(03): 160-166
DOI: 10.1055/s-0038-1655305
Übersichtsarbeiten/Review Articles
Schattauer GmbH

Thromboembolieprophylaxe im Bereich sogenannter »noch nicht zugelassener Indikationsgebiete«

Gravidität, internistische Risikobereiche, invasive Techniken
E. Wenzel
1   Abteilung für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin, Universitätskliniken des Saarlandes (Direktor: Prof. Dr. E. Wenzel)
,
U. Wandel
1   Abteilung für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin, Universitätskliniken des Saarlandes (Direktor: Prof. Dr. E. Wenzel)
,
W. Heinrich
1   Abteilung für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin, Universitätskliniken des Saarlandes (Direktor: Prof. Dr. E. Wenzel)
,
J. Groß
1   Abteilung für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin, Universitätskliniken des Saarlandes (Direktor: Prof. Dr. E. Wenzel)
,
S. Mörsdorf
1   Abteilung für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin, Universitätskliniken des Saarlandes (Direktor: Prof. Dr. E. Wenzel)
,
F. Jung
1   Abteilung für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin, Universitätskliniken des Saarlandes (Direktor: Prof. Dr. E. Wenzel)
,
G. Pindur
1   Abteilung für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin, Universitätskliniken des Saarlandes (Direktor: Prof. Dr. E. Wenzel)
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Publication Date:
26 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

In klinischen Studien ist die Wirksamkeit der Prophylaxe mit Heparin zur Verhütung von Venenthrombosen und Lungenembolien im Verlauf der letzten 20 Jahre statistisch überzeugend gesichert worden. Die Ergebnisse klinischer Studien dürfen allerdings nicht als Endresultat klinischer Forschung angesehen werden. Die Resultate einer randomisierten klinischen Studie lassen zunächst im Sinne eines Basiswertes die Nutzen-Risiko-Relation eines Medikamentes erkennen. In klinischen Studien werden spezielle Patientenkollektive geprüft, die Ergebnisse lassen sich daher häufig nicht unmittelbar in Indikation und Kontraindikation auf einen individuellen Patienten übertragen. Für den praktizierenden Kliniker ist es notwendig, diese Entscheidungshilfen der zugängigen Standardliteratur zu entnehmen. Es wird dargelegt, wie wenig informativ Indikationen und Kontraindikationen zur Heparinprophylaxe in Fachinformationen und Roter Liste, speziell unter dem Gesichtspunkt der Risikosituation des Patienten, dargelegt werden. Konsensus-Konferenzen und Empfehlungen von ärztlichen Experten sind notwendig, um in der Praxis die Resultate klinischer Studien auf individuelle Patienten und Risiko-Nutzen-Überlegungen zu übertragen. Endziel ist es, die Ergebnisse klinischer Studien bei der antithrombotischen Therapie so umzusetzen, daß die Sicherheit erhöht wird, ohne daß die Wirksamkeit vermindert wird.