Hamostaseologie 1995; 15(01): 31-40
DOI: 10.1055/s-0038-1655284
Übersichtsarbeiten/Review Articles
Schattauer GmbH

Die tumorassoziierte Proteolyse beim Ovarialkarzinom

u-PA und PAI-1, zwei neue Prognosefaktoren
Barbara Schmalfeldt
1   Frauenklinik der Technischen Universität München, Klinikum rechts der Isar, München (Direktor: Prof. Dr. H. Graeff)
,
W. Kuhn
1   Frauenklinik der Technischen Universität München, Klinikum rechts der Isar, München (Direktor: Prof. Dr. H. Graeff)
,
L. Fache
1   Frauenklinik der Technischen Universität München, Klinikum rechts der Isar, München (Direktor: Prof. Dr. H. Graeff)
,
F. Jänicke
1   Frauenklinik der Technischen Universität München, Klinikum rechts der Isar, München (Direktor: Prof. Dr. H. Graeff)
,
M. Schmitt
1   Frauenklinik der Technischen Universität München, Klinikum rechts der Isar, München (Direktor: Prof. Dr. H. Graeff)
,
H. Graeff
1   Frauenklinik der Technischen Universität München, Klinikum rechts der Isar, München (Direktor: Prof. Dr. H. Graeff)
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Publication Date:
26 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde die Bedeutung der tumorassoziierten Proteolyse beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom FIGO III untersucht. Der Plasminogenaktivator vom Urokinase-Typ (u-PA) und dessen Inhibitor, der Plasminogenaktivator-Inhibitor (PAI-1), wurden im Gewebe von benignen und malignen Ovarialtumoren gemessen. Für beide Faktoren konnten Schwellenwerte berechnet werden, nach denen die Patientinnen mit Ovarialkarzinom FIGO III in Risikogruppen unterteilt werden konnten: Patientinnen mit niedrigem u-PA (<0,9 ng/mg Protein) und niedrigem PAI-1 (<13,5 ng/mg Protein) hatten eine statistisch signifikant bessere Prognose als Patientinnen mit hohen u-PA- und/oder hohen PAI-1-Werten. In der Multivarianz-Analyse erwiesen sich u-PA und PAI-1 bezüglich ihrer prognostischen Wertigkeit für das Überleben der Patientinnen nach dem Parameter Resttumor als zweitstärkste Prognosefaktoren und waren den anderen klinischen Faktoren wie Alter, Nodalstatus, präoperative Aszitesmenge und präoperativer Tumormarker deutlich überlegen. Aus diesen Daten kann gefolgert werden, daß u-PA und PAI-1 zuverlässige tumorbiologische Parameter darstellen, die Wachstumsverhalten, Differenzierung und Aggressivität eines Tumors näher beschreiben können.