Zusammenfassung
Eine signifikante Beteiligung der Venostase an der Entstehung der postoperativen Thrombose
erscheint fragwürdig, weil die (nachweisliche) Ausschaltung venostatischer Funktionsstörungen
durch Dihydroergotamin (DHE) nicht den erwarteten antithrombotischen Effekt nach sich
zieht: Die Monoprophylaxe mit DHE erweist sich als wirkungslos. Nichtsdestoweniger
führt die Substanz zu einer Wirkungssteigerung von Heparin bzw. zu einer signifikant
stärkeren Reduktion der Thromboseinzidenz, was auf einem spezifischen Synergismus
beruht. Dafür bietet sich folgende experimentell untermauerte Erklärung an: Die auf
allen Ebenen der venösen Strombahn nachweisbare Querschnittreduktion durch DHE bringt
eine relative Zunahme der inneren Oberfläche des Gefäßes gegenüber dem umschlossenen
Volumen mit sich. Für das wandständige Heparin ergibt sich damit eine größere Angriffsfläche
bei der Neutralisierung freien Thrombins. DHE erhöht gewissermaßen die »endotheliale
Verfügbarkeit« von Heparin.
Schlüsselwörter
Venostase - Thrombose - Dihydroergotamin - Heparin