Hamostaseologie 1993; 13(01): 43-52
DOI: 10.1055/s-0038-1655210
Übersichtsarbeiten/Review Articles
Schattauer GmbH

Wirkung von Knoblauch (Allium sativum L.), insbesondere rheologische und hämostaseologische Effekte

H. Kiesewetter
1   Abt. für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin (Direktor: Prof. Dr. E. Wenzel), Universität des Saarlandes
,
F. Jung
1   Abt. für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin (Direktor: Prof. Dr. E. Wenzel), Universität des Saarlandes
,
C. Mrowietz
1   Abt. für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin (Direktor: Prof. Dr. E. Wenzel), Universität des Saarlandes
,
E. Wenzel
1   Abt. für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin (Direktor: Prof. Dr. E. Wenzel), Universität des Saarlandes
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Publication Date:
02 July 2018 (online)

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Zusammenfassung

Es werden die Wirkungen von Knoblauch auf Theologische und hämostaseologische Variablen, Lipide und den Blutdruck sowohl aus eigenen Untersuchungen als auch aus der Literatur zusammengestellt. Erste deutlich dosisabhängige Effekte werden nach Einmaldosen von 300 mg bzw. Tagesdosen von 600 mg gefunden. Der maximale Wirkzeitpunkt liegt zwischen 4 und 6 Stunden nach der Einnahme. Knoblauch reduziert die spontane und die induzierte Thrombozytenaggregation, die Plasmaviskosität, den Hämatokritwert und läßt die fibrinolytische Aktivität, den Durchmesser präkapillärer Arteriolen und die Mikrozirkulation ansteigen. Eine signifikante lipidsenkende Wirkung ist bislang in kontrollierten klinischen Studien mit 423 Patienten belegt. Milde Blutdrucksenkungen sind in mehreren Untersuchungen beobachtet worden. Bei einer täglichen Dosis von 900 mg treten bei bis zu 25% der Patienten knoblauchbedingt Geruchsbelästigungen auf. Darüber hinaus werden von 5% der Patienten gastrointestinale Beschwerden, bei starker Überdosierung Blutdruckabfälle (in seltenen Fällen bis zum Kollaps) angegeben. Ein Wirksamkeitsnachweis im Sinne einer Antiatherosklerosewirkung liegt bisher nicht vor, eine Gehstrekkensteigerung konnte für die periphere arterielle Verschlußkrankheit in einer Pilotuntersuchung gezeigt werden.