Thromb Haemost 1961; 6(02): 331-338
DOI: 10.1055/s-0038-1654565
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Schattauer GmbH

Die Beeinflussung des Gerinnungsfaktors IX durch Hydroxy-Cumarin- und Phenyl-Indandion-Derivate

H Egli
1   Physiologischen Institut der Universität Bonn (Direktor: Prof. Dr. K. Wachholder) H. Egli und W. Schneider
,
W Schneider
1   Physiologischen Institut der Universität Bonn (Direktor: Prof. Dr. K. Wachholder) H. Egli und W. Schneider
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12 July 2018 (online)

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Zusammenfassung

Es wurde der Einfluß eines Hydroxy-Cumarin- (Marcumar) und eines Phenyl-Indandion-Präparates (Indaliton) auf die Aktivität des Faktors IX in Plasma und Serum mit modifizierter Methodik untersucht. Eine Wirkung der genannten Antikoagulantien ließ sich dabei nur im Serum, das entweder mit Glaswolle kontaktaktiviert oder nach erfolgter Kontaktaktivierung dekalzifizier. worden war, nachweisen. Sie wurde hingegen in dem verwendeten Zitratplasma und in Serumproben vermißt, die vor der Kontaktaktivierung dekalzifiziert worden waren. Daraus wird gefolgert, daß durch die genannten Antikoagulantien ein im Serum nachweisbarer Gerinnungsfaktor mit kalziumabhängiger Kontaktaktivierbarkeit vermindert wird. Die Frage nach entsprechender Beeinflussung des Plasmas muß offenbleiben, da die Bestimmung von Gerinnungsfaktoren mit kalziumabhängiger Kontaktaktivierbarkeit in dem von uns verwendeten dekalzifizierten Plasma nicht möglich ist. Unter Berücksichtigung anderer und eigener Befunde wird geschlossen, daß die im Serum unter der Wirkung der genannten Antikoagulantien nachweisbaren Aktivitätsveränderungen auf den Faktor IX oder den Präphasenakzelerator von Fisch zurückzuführen sind.