Niemals zuvor hatten Ärzte bei Patienten mit Chronisch Lymphatischer Leukämie (CLL)
so viele Pfeile im Köcher wie heute. Wie bei vielen anderen Indikationen im hämatologisch-onkologischen
Umfeld rückt auch bei der CLL die zielgerichtete molekulare Therapie mit Macht in
den Vordergrund des Geschehens. Sowohl in der Rezidivtherapie als auch in der Primärtherapie
von Patienten mit genetisch ungünstigen Varianten, beispielsweise p53-Dysfunktion,
sind gezielt wirkende Substanzen wie Ibrutrinib, Idelalisib oder Venetoclax bereits
heute unverzichtbarer Bestandteil der Therapie, berichtete der Kölner Hämatoonkologe
Prof. Michael Hallek bei einer vom Kompetenznetz Maligne Lymphome veranstalteten Sitzung
über “Neue Therapiekonzepte” im Rahmen des diesjährigen Internistenkongresses (DGIM).
Letztlich wecken die neuen und kommenden Substanzen die Hoffnung, in absehbarer Zeit
eine maligne Grunderkrankung durch nicht zytotoxische Substanzen kontrollierbar zu
machen. Davon dürfen sich betroffene Patienten ein besseres und längeres Überleben
erhoffen.