Kinder- und Jugendmedizin 2011; 11(02): 85-87
DOI: 10.1055/s-0038-1630479
Ernährungsmedizin
Schattauer GmbH

Langzeitige parenterale Ernährung

Longterm parenteral nutrition
M. B. Krawinkel
1   Institut für Ernährungswissenschaften, Gießen
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

received: 14. Dezember 2010

Accepted after major revision 21. Dezember 2010

Publikationsdatum:
27. Januar 2018 (online)

Preview

Zusammenfassung

Langzeitige parenterale Ernährung stellt wesentlich höhere Anforderung an Arzt, Pflegepersonal und Zulieferer als die auf Intensivstationen praktizierte parenterale Ernährung. Die Darmtransplantation ist 2011 nicht so ausgereift, dass nicht für jeden Patienten alle Chancen der oralen, enteralen und parenteralen Ernährung genutzt werden müssten. Orientierung an Leitlinien ist unverzichtbar für die Versorgungs- und damit die Lebensqualität der Kinder mit chronischem Darmversagen. Die parenterale Ernährung wird zu Hause durchgeführt, was die Familien vor große Herausforderungen stellt. Wenn mehr als eine Infektion pro 1000 Kathetertage auftreten, müssen die Servicequalität hinterfragt und spezifische Ursachen gesucht werden. Der früher oft auftretenden Lebererkrankung unter parenteraler Ernährung kann effektiv vorgebeugt werden, z. B. durch geeignete Lösungen und Materialien, orale Nahrungszufuhr und effektive nicht lebertoxische Behandlung von Infektionen. Unter optimierten Betreuungsbedingungen können die Kinder normales Wachstum und eine gute Lebensqualität erreichen; bei Problemen sollte die Überweisung in ein Zentrum erwogen werden, um die guten Lebenschancen der Kinder zu wahren.

Summary

Longterm parenteral nutrition requires much more efforts of doctors, nurses and producers than parenteral nutrition within intensive care units. Gut transplantation is not as perfected as it could be considered an alternative. Therefore, all opportunities of oral, enteral, and parenteral nutrition need to be used. It’s mandatory to follow guidelines for improving the service delivery, the quality of life and the life expectancy of children with chronic gut failure. Longterm parenteral nutrition is applied at home, and this is a great challenge for the families. In case infections of the central venous line occur more often than 1 in 1000 days, the quality of the service delivery and specific causes must be explored. The formerly often observed parenteral nutrition associat liver disease can be prevented effectively, e. g. by use of well tolerated infusions and lines, oral feeding, and effective treatment of infections with non-hepatotoxic antibiotics.

With optimized service delivery children can achieve normal or near-normal growth and a good quality of life. In case of complications and problems the transfer into a centre should be considered to maintain the life expectancy of the children.