Kinder- und Jugendmedizin 2014; 14(06): 371-377
DOI: 10.1055/s-0038-1629239
Kinderorthopädie
Schattauer GmbH

Die aktuelle Therapie des kongenitalen Klumpfußes

Current treatment of congenital clubfoot
O. Eberhardt
,
T. Wirth
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Publication History

Eingereicht am: 04 April 2014

angenommen am: 10 April 2014

Publication Date:
31 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

In den letzten 10–15 Jahren ergab sich in der Behandlung des Klumpfußes ein Therapiewandel. Die umfangreichen Operationsverfahren zur Korrektur des Klumpfußes wurden von der Ponsetimethode abgelöst. Dabei handelt es sich um ein Konzept mit einer Gipsredression, einer perkutanen Achillotentomie, einer speziellen Schienenbehandlung. Das Konzept beinhaltet zudem eine eigene Strategie zur Behandlung des Klumpfußrezidivs. Die Frühresultate zeigten vielversprechende und überzeugende Ergebnisse. Eine primäre Korrektur des kongenitalen Klumpfußes ist mit dieser Methode in über 90 % der Fälle möglich. Die mittelfristigen Ergebnisse zeigen die Notwendigkeit von Zweiteingriffen auf. Rezidiveingriffe sind in 11–32 % der Fälle in den ersten Lebensjahren, abhängig von der Tragedauer der im Konzept vorgesehenen Fußabduktionsschiene, notwendig. Der Tibialis anterior-Transfer ist die operative Maßnahme, welche bei der Rezidivkorrektur im Vordergrund steht und muss als ein elementarer Bestandteil der Ponsetimethode angesehen werden. Primärkorrektur, Rezidivprophylaxe und Rezidivkonzept gehören bei der Ponsetimethode zusammen und können nicht einzeln betrachtet werden. Mit diesem Behandlungskonzept können gute funktionelle Behandlungsergebnisse erzielt werden. Umfangreiche operative Maßnahmen werden damit reduziert.

Summary

In the last decade treatment of congenital clubfoot changed from extensive surgery to casting and minimal invasive surgery. The Ponseti method became the most preferred treatment for clubfoot deformities. The Ponseti method is a complete concept with casting, percutaneous tenotomy of the Achilles tendon, foot abduction bracing, including a strategy for the treatment of relapses. Early evaluations showed promising results. Primary correction is possible in more than 90 % of the cases. Mid-term results for the idiopathic clubfoot revealed the need for additional surgery by tibialis anterior tendon transfer in 11 % to 32 % of cases depending on the duration of bracing. Tibialis anterior tendon transfer is the most important surgical procedure for relapses in the Ponseti concept. As primary treatment manipulation, casting, repeated manipulation and casting in cases of relapses, bracing and tibialis anterior tendon transfer altogether represent the Ponseti method. Good results are available using the original Ponseti concept resulting in a marked reduction of extensive surgery for the treatment of congenital club-foot is possible.