Zusammenfassung
Schluckstörungen sind ein häufiges Symptom bei Parkinson-Syndromen. Die Zahlen in
der Literatur schwanken zwischen 18 und 100%. In der Regel treten manifeste Schluckstörungen
im späteren Verlauf der Erkrankung auf. Sie können als negativer Prädiktor gewertet
werden. Die Symptome können in allen Phasen des Schluckvorgangs auftreten, häufig
sind Störungen der ösophagealen Phase. Da Penetrationen und Aspirationen häufig “still”
verlaufen, ist die Aufdeckung dieser Symptomatik in einer klinischen und instrumentellen
Diagnostik (endoskopische und/oder videofluoroskopische Schluckuntersuchung) von großer
Bedeutung, um Komplikationen wie Aspirationspneumonien zu vermeiden und die Lebensqualität
zu verbessern. Da medikamentös nur wenig für die Verbesserung der Schluckfunktionen
erreicht werden kann, basiert die Schlucktherapie auf funktionellen Methoden und Strategien
zur Kompensation und Adaptation, mit dem Ziel, Dehydratation, Mangelernährung, Aspiration
und Aspirationspneumonien zu verhindern. Es gibt sehr wenige klinische Studien, die
die Effektivität dieser Methoden belegen. Deshalb sollten Outcome-Erhebungen auf klinisch
relevante Parameter abzielen, z. B. Ernährungsskalen, Gewichtszunahme oder Lebensqualität.
Summary
Swallowing disorders are a frequent symptom in Parkinson´s disease. In literature
the prevalence is given between 18 and 100%. Normally, they occur in the late stages
of the disease as a prognostic hint. The symptoms may be present in all phases of
the swallowing, mainly in the esophageal phase. Symptoms like penetration and aspiration
occur frequently “silent”. Therefore the evaluation by clinical and instrumented diagnostics
(endoscopic and/or video fluoroscopic evaluation) are urgent to prevent complications
like aspiration pneumonia and to enhance quality of life. Since there is only little
improvement of swallowing function by medication, swallowing therapy is mainly based
on functional methods and strategies for compensation and adaptation with the aim
to prevent dehydration, malnutrition, aspiration and aspiration pneumonia. But there
are few clinical studies which contribute to the effectiveness of these methods. Therefore
outcome assessment should focus on clinically relevant parameters, such as nutrition
scores, weightgain or health-related quality of life.
Schlüsselwörter
Schluckstörungen - Diagnostik - evidenzbasierte Therapie - M. Parkinson
Keywords
Swallowing disorders - diagnostics - evidencebased-therapy - Parkinson’s disease