Nuklearmedizin 1984; 23(05): 213-220
DOI: 10.1055/s-0038-1624247
Originalarbeiten – Original Articles
Schattauer GmbH

Die Bedeutung der Kernspintomographie in der heutigen Diagnostik[*]

Significance of Nuclear Magnetic Resonance Imaging in Present-Day Diagnosis
B. Hünerniann
1   Aus der Praxis für Nuklearmedizin, Köln-Weiden, Bundesrepublik Deutschland
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Eingegangen: 03 August 1984

Publication Date:
11 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

An einem Kernspintomographen, der mit einem supraleitenden 0,3-Tesla-Magneten ausgerüstet ist, wurden bisher ca. 500 Patienten untersucht. Basierend auf dieser Erfahrung sowie auf einer Zusammenstellung der Literatur wird über die derzeitigen, bereits klinisch einsetzbaren Möglichkeiten der Kernspintomographie berichtet. Die Darstellung in drei Schichtebenen, der hohe Weichteilkontrast und das unterschiedliche Signalverhalten von neoplastischem und gesundem Gewebe führen zu hervorragenden diagnostischen Ergebnissen in allen Organbereichen. Den Schwerpunkt der kernspintomographischen Untersuchungen bildet z. Zt. noch das zentrale Nervensystem, wobei die Diagnostik von Prozessen der hinteren Schädelgrube und des Spinalkanals sowie von Fehlbildungen im zervikokranialen Übergangsbereich eine überragende Bedeutung besitzt. Das Fehlen standardisierter Aufnahmeparameter sowie die noch weiter zu entwickelnde Erfahrung der Untersucher erlaubt einen routinemäßigen Einsatz der Kernspintomographie nur in begrenztem Umfang. Dennoch sollten die Vorteile dieses Verfahrens – keine invasive Technik, keine ionisierenden Strahlen, keine jodhaltigen Röntgenkontrastmittel – bei gezielter Indikation in klinisch bereits abgesicherten Bereichen dem Patienten auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorenthalten werden.

Summary

Up to now, a total of 500 patients were examined using a nuclear magnetic resonance imaging system which utilizes a 0.3 Tesla magnet. These data together with others reported in the literature show the possible clinical applications of this technique. Images in 3 projections, high soft-tissue contrast, and different NMR signals lead to outstanding diagnostic visualization of regular tissue and malignant lesions. NMR is currently centred on the central nervous system. Of great importance is its ability to detect lesions in the posterior fossa and in the spinal canal as well as malformations in the cervicocranial area. The routine use in clinical practice is limited by the lack of standardized imaging parameters and of experience by the examiner himself. But because NMR has the advantages of not being an invasive technique and avoiding radiation or iodinecontaining contrast media, patients should, even at this early stage and given a clear indication, not to be deprived of these advantages.

* Herrn Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. h. c. C. Winkler zum 65. Geburtstag.