Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Vergleich der drei Untersuchungsmethoden
Palpation, Sonographie und Endoskopie von Zitzen gesunder und kranker Euterviertel.
Der Schwerpunkt wurde hierbei auf die Endoskopie über den Zitzenkanal und die Erfassung
des Zustands der Zisternenschleimhaut gelegt. Weiterhin sollte geklärt werden, ob
es Unterschiede zwischen den Zitzen von Eutervierteln ohne und mit Mastitis sowie
zwischen den unterschiedlichen Mastitiskategorien (klinisch, subklinisch, unspezifisch)
gibt. Material und Methoden: Das Untersuchungsmaterial umfasste 203 Zitzen von 53 laktierenden Kühen der Rasse
»Deutsche Schwarzbunte«. Die Euterviertel und die dazugehörigen Zitzen wurden basierend
auf den Ergebnissen der klinischen und zytobakteriologischen Untersuchung in vier
Gruppen eingeteilt (normale Sekretion, unspezifische Mastitis, subklinische Mastitis,
klinische Mastitis) und die verschiedenen Befunde der Palpation, Sonographie und Endoskopie
zwischen diesen Gruppen verglichen. Ergebnisse: Mittels der Endoskopie über den Zitzenkanal wurden Veränderungen der Zisternenschleimhaut
registriert, die weder palpatorisch noch sonographisch erfassbar waren. Bezogen auf
die unterschiedlichen Mastitiskategorien wurden keine pathognomonischen Veränderungen
gefunden, die eine klare Unterscheidung zwischen eutergesunden und euterkranken Eutervierteln
ermöglicht hätten. Bestimmte Abweichungen (Fibrin-/Eiterauflagerungen, Abweichungen
in der Oberflächenbeschaffenheit und der Farbe der Zisternenschleimhaut) traten allerdings
bei Eutervierteln mit klinischer Mastitis und zum Teil auch mit subklinischer Mastitis
signifikant häufiger auf als bei solchen mit normaler Sekretion oder unspezifischer
Mastitis. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die bildgebenden Verfahren Ultraschall und Endoskopie erweitern die Methoden der
klinischen Diagnostik an der Zitze, wenngleich die Palpation der Zitze ein nicht zu
ersetzendes Untersuchungsverfahren darstellt. Endoskopisch nachweisbare Veränderungen
an der Zisternenschleimhaut finden sich allerdings sowohl bei eutergesunden als auch
bei euterkranken Tieren und stellen somit kein Merkmal für eine bestimmte Mastitisform
oder für bestimmte Mastitiserreger dar.
Summary
Objectives: It was the aim of this study to compare three different methods of teat examination
(palpation, sonography, endoscopy) with special emphasis on the endoscopy via the
papillary duct and documentation of the condition of the teat cistern mucosa. Furthermore,
the question was addressed whether or not the clinical, sonographic and endoscopic
findings of teats differed between healthy and udder quarters with mastitis as well
as between the various categories of mastitis (clincial, subclinical, unspecific).
Material and methods: 203 teats of 53 lactating cows of the breed “German black pied” were included in
this study. Based on the results of the clinical and cytobacteriological examination,
udder quarters and their respective teats were distributed among four groups (normal
secretion, unspecific mastitis, subclinical mastitis, clinical mastitis) and the various
findings of the teat palpation, sonography and endoscopy were compared between those
groups. Results: By means of the endoscopy via the papillary duct, alterations of the teat cistern
mucosa could be identified that were not detectable using palpation or sonography.
With regard to the various mastitis categories, no pathognomonial changes of the teat
cistern mucosa were found which allowed a clear differentiation between healthy and
diseased udder quarters. However, some alterations (fibrinous/ purulent layers, changes
in the surface or the colour of the mucosa) were found statistically significantly
more often in teats from udder quarters with clinical and partially with subclinical
mastitis than from udder quarters with normal secretion or unspecific mastitis. Conclusions and clinical relevance: The clinical diagnosis of the bovine teat can be improved using sonography and endoscopy
even though teat palpation represents a very valuable diagnostic tool. Alterations
of the mucosal lining of the teat cistern identified via endoscopy were found in healthy
and diseased udder quarters and therefore do not allow inferences about the type of
mastitis or mastitis pathogens.
Schlüsselwörter
Zitze - Endoskopie - Sonographie - Palpation - Mastitis
Keywords
Teat - Endoscopy - Sonography - Palpation - Mastitis