Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel: Um Sekretionsstörungen der bovinen Milchdrüse bereits frühzeitig in praxi identifizieren
zu können, ist es notwendig, ein Testsystem mit einer hohen Sensitivität einzusetzen.
Im Rahmen der vorliegenden Studie sollte daher untersucht werden, inwieweit durch
die Verwendung eines Reagenz mit einer optimierten Rezeptur die Sensitivität des California-Mastitis-Tests
im Vergleich zu einem kommerziell verfügbaren Produkt verbessert werden kann, sodass
sich bereits Überschreitungen der Zellzahl von 100.000 Zellen/ml sicher erkennen lassen.
Material und Methoden: In vitro wurden die Viskositäten von Gemischen aus Testmilchen mit standardisierten
somatischen Zellgehalten (50.000-800.000 Zellen/ml) und Testreagenzien bestimmt. Insgesamt
50 Viertelanfangsgemelksproben von Tieren, die keine Anzeichen einer klinischen Mastitis
aufwiesen, wurden geblindet mit dem California-Mastitis-Test unter Verwendung beider
Testreagenzien untersucht. Sensitivität und Spezifität der Testsysteme wurden ermittelt.
Ergebnisse: Mit zunehmendem somatischem Zellgehalt stieg die Viskosität der Gemische zu Beginn
der rheologischen Messung. Bei einem Zellgehalt der Milch von 50.000 Zellen/ml ergab
sich eine mittlere Viskosität von 3,20 mPa*s (kommerziell verfügbarer Test) bzw. 2,69
mPa*s (optimiertes Testreagens). Bei einem Milchzellgehalt von 100.000 Zellen/ml stieg
die Viskosität auf 3,43 mPa*s (kommerziell verfügbarer Test) bzw. 4,58 mPa*s (optimiertes
Testreagens) an. Die Sensitivität betrug bei Verwendung des kommerziell verfügbaren
Testreagens 76,7% und unter Einsatz des optimierten Testreagens 97,7% bei einer Zellzahlgrenze
von 100.000 Zellen/ml als Übergang vom physiologischen Zustand zu einer Sekretionsstörung.
Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Das optimierte Testreagens erlaubt im Vergleich zu dem kommerziell verfügbaren Reagens
die frühzeitige Erkennung zellzahlhoher Viertel bzw. Tiere. Die Ergebnisse machten
deutlich, dass das Ablesen des Testresultats direkt nach der Reaktion erfolgen muss.
Summary
Objective: For the early detection of udder health disorders in praxi, it is necessary to use
a method with high sensitivity. The aim of the present study was to investigate the
sensitivity of a commercial California Mastitis Test and a new reagent which was optimised
for the detection of udder health disorders with somatic cell counts > 100,000 cells/ml.
Material and methods: The viscosity of mixtures of test milks with standardised somatic cell counts (50,000-800,000
cells/ml) and test reagents were analysed in vitro. A total of 50 quarter foremilk
samples from cows without signs of clinical mastitis were investigated using both
California Mastitis Test reagents. Sensitivity and specificity were calculated. Results: The viscosity of mixtures increased with a higher somatic cell count. At a somatic
cell count of 50,000 cells/ml, the mean viscosities were 3.20 mPa*s (commercial product)
and 2.69 mPa*s (optimised reagent). At a somatic cell count of 100,000 cells/ml the
viscosities increased to 3.43 mPa*s and 4.58 mPa*s, respectively. At a somatic cell
count threshold of 100,000 cells/ml, marking the transition of the physiological status
into a secretion disorder, the sensitivity of the commercial test was 76.7% and that
of the optimised test was 97.7%. Conclusion and clinical relevance: The optimised California Mastitis Test allows – compared to the commercial product
– the early detection of quarters or animals with high somatic cell counts. The results
of the study indicate that the test result has to be evaluated immediately after the
California Mastitis Test reaction.
Schlüsselwörter
Somatische Zellzahl - Mastitis - Schnelltest - Sensitivität
Key words
Somatic cell count - mastitis - rapid test - sensitivity