Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2009; 37(05): 326-333
DOI: 10.1055/s-0038-1622807
Originalartikel
Schattauer GmbH

Vergleichende Untersuchung zur Krankheits-verteilung bei Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten und Frettchen

Comparative investigation on the distribution of diseases in rabbits, Guinea pigs, rats, and ferrets
M. Langenecker
1   Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere, Departement für Kleintiere (Leitung: Prof. Dr. J.-M. Hatt), Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich
,
M. Clauss
1   Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere, Departement für Kleintiere (Leitung: Prof. Dr. J.-M. Hatt), Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich
,
M. Hässig
2   Abteilung für Ambulanz und Bestandes-medizin, Departement für Nutztiere (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. U. Braun), Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich
,
J.-M. Hatt
1   Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere, Departement für Kleintiere (Leitung: Prof. Dr. J.-M. Hatt), Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Eingegangen: 07 January 2008

Akzeptiert: 15 February 2009

Publication Date:
06 January 2018 (online)

Preview

Zusammenfassung

Gegenstand und Ziel: Auswertung der Krankengeschichten der kleinen Heimtiere, die zwischen 1994 und 2003 in der Klinik für Zoo-, Heimund Wildtiere, Vetsuisse-Fakultät, Universität Zürich vorgestellt wurden. Ziel war es, retrospektiv die Entwicklung der Fallzahlen im Patientengut zu analysieren und die häufigsten Krankheitsbilder der häufigsten Arten zu ermitteln. Material und Methoden: Aus den Patienten-kar teien wurde eine Datenbank erstellt und aus dieser die häufigsten Tierarten der Klasse der Säuger und die Prävalenz der Diagnosen und Vorstellungsgründe ermittelt. Es erfolgte eine Gegenüberstellung der Daten zu Resultaten vergleichbarer Studien aus Deutschland. Ergeb-nisse: Im ausgewerteten Zeitraum fanden 11833 Patientenvorstellungen (Säuger, Vögel und Reptilien) statt. Die Säuger stellten die Klasse mit der größten Anzahl von Tieren (n = 5793) dar. Vertieft beurteilt wurden bei den Säugern die Tierarten Kaninchen (n = 2125), Meerschweinchen (n = 2009), Ratte (n = 651) und Frettchen (n = 162). Die Tierarten Kaninchen und Frettchen nahmen im Untersuchungszeitraum signifi-kant zur Gesamtklassenzahl zu. Als häufigste Diagnose wurden bei Kaninchen und Meerschweinchen Zahnerkrankungen ermittelt, bei Ratten und Frettchen Neoplasien. Ein insgesamt häufiger Vorstellungsgrund war die Kastration. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die Ergebnisse weisen tierartliche Unterschiede bei den Krankheiten nach. Beim Frettchen zeigen sie den Zusammenhang zwischen Kastrationsalter und Manifestation des Hyperadrenokortizismus auf. Zudem verdeutlicht die Arbeit, dass bei den Heimtieren mangels entsprechender Untersuchungsmöglichkeiten oftmals nur eine Verdachts-diagnose gestellt wird.

Summary

Aim: The histories of exotic pet patients presented between 1994 and 2003 to the clinic for zoo animals, exotic pets and wildlife, Vetsuisse-Faculty, University of Zurich were retrospectively analysed regarding the development of case numbers and diseases in the most frequent species. Material and methods: A data bank including all patients was established from which the class of mammals was further investigated for the most frequent species and most frequent reasons for presentations or diagnoses. The results were compared to similar studies from Germany. Results: In the period investigated 11833 visits, including mammals, birds, and reptiles, were counted. Mammals represented the highest proportion with 5793 animals, including rabbits (n = 2125), Guinea pigs (n = 2009), rats (n = 651) and ferrets (n = 162). The number of rabbits and ferrets increased significantly during the investigated period. In rabbits and Guinea pigs the most frequent diagnosis was dental disease and in rats and ferrets neoplasia. Neutering was a frequent reason for visits. Conclusions and clinical relevance: The results reflect the differences in the diseases that affect exotic pets. In ferrets they support the relation between the age of the animals at castration and occurrence of hyperadrenocorticism. In addition this investigation reveals that due to lack of adequate diagnostic investigations a definite diagnosis is often not reached.