Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2007; 35(06): 413-420
DOI: 10.1055/s-0038-1622647
Hund/Katze
Schattauer GmbH

Multimodalitätstherapie bei einem Hund mit infiltrativ wachsendem subkutanem Hämangiosarkom

Ein FallberichtMultimodality therapy in a dog with infiltrative subcutaneous hemangiosarcomaA case report
N. Eberle
1   Aus der Klinik für Kleintiere (Direktor: Univ.-Prof. Dr. I. Nolte), dem
,
R. Höinghaus
1   Aus der Klinik für Kleintiere (Direktor: Univ.-Prof. Dr. I. Nolte), dem
,
I. Liman
1   Aus der Klinik für Kleintiere (Direktor: Univ.-Prof. Dr. I. Nolte), dem
,
C. Puff
2   Institut für Pathologie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. W. Baumgärtner, PhD) der Stiftung der Tierärztlichen Hochschule Hannover und der
,
P. Wohlsein
2   Institut für Pathologie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. W. Baumgärtner, PhD) der Stiftung der Tierärztlichen Hochschule Hannover und der
,
D. Hirschfeld
3   Gemeinschaftspraxis für Radioonkologie und Strahlentherapie Hannover
,
D. Simon
1   Aus der Klinik für Kleintiere (Direktor: Univ.-Prof. Dr. I. Nolte), dem
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Publication History

Eingegangen: 20 March 2007

akzeptiert: 22 May 2007

Publication Date:
04 January 2018 (online)

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Zusammenfassung:

Gegenstand und Ziel: Darstellung der Diagnostik und Therapie eines subkutanen Hämangiosarkoms. Untersuchungsgut, Material und Methoden: Fallbericht einer sechs Jahre alten Mischlingshündin mit einer schnell wachsenden Umfangsvermehrung in der Unterhaut der Kruppe. Die Diagnose Hämangiosarkom wurde mittels Biopsie gestellt und daraufhin ein Therapieplan für den Patienten erstellt. Ergebnisse: Nach radikaler chirurgischer Resektion des Hämangiosarkoms wurde als adjuvante Therapie sowohl eine Strahlentherapie als auch nachfolgend eine chemotherapeutische Behandlung mit Doxorubicin durchgeführt. Im weiteren Verlauf fanden regelmäßige klinische Nachkontrollen statt. Nach 426 Tagen zeigte sich eine neue Umfangsvermehrung im Bereich der linken ventralen Bauchwand. 454 Tage nach der Erstvorstellung wurde der Hund aufgrund des sich verschlechternden Allgemeinbefindens eingeschläfert und anschließend vollständig obduziert. Pathomorphologisch waren Hämangiosarkome in Unterhaut, Myokard, Lunge, Niere, Nebenniere, Darmserosa und Gehirn festzustellen. Schlussfolgerung: Die postoperative Überlebenszeit von 396 Tagen liegt über den in der Literatur beschriebenen Zeiträumen bei dieser hochmalignen Tumorart. Weitere prospektive Studien müssen zeigen, ob die Kombinationstherapie bei dieser Neoplasie und Lokalisation zu längeren Überlebenszeiten führt. Klinische Relevanz: In dem vorliegenden Fall konnte eine intensive Kombinationstherapie zu einer langfristigen Tumorkontrolle eines Hämangiosarkoms führen. Die Entscheidung für dieses therapeutische Vorgehen beruht auf der Erkenntnis, dass sich subkutane Hämangiosarkome durch eine hohe Rezidivrate und hohes Metastasierungspotenzial auszeichnen.

Summary:

Objective: Presentation of the diagnostics and treatment options of subcutaneous hemangiosarcoma. Procedure: Case report of a six-year-old female mixed breed dog with a fast growing mass in the subcutis of the proximal hind limb. The haemangiosarcoma was diagnosed in a biopsy sample and thereupon a therapy schedule developed. Results: The haemangiosarcoma underwent aggressive surgery and adjuvant radiation and chemotherapeutic therapy. Thereafter clinical follow-up was performed. After 426 days a new mass occurred in the area of the left ventral abdominal wall. 454 days after the first presentation the dog was euthanatised as a result of the poor general condition and a necropsy was performed. Pathomorphologically, haemangiosarcomas were found in the subcutis, myocardium, lung, liver, kidney, adrenal gland, intestinal serosa and brain. Conclusion: The postoperative survival time of 396 days in this presented case of a highly malignant tumor is longer than in previous reports in the literature. Prospective studies are warranted to determine whether combination therapy leads to more favorable survival times in patients with subcutaneous haemangiosarcoma. Clinical relevance: The presented case report showed a longterm tumor control of a highly malignant tumor with an aggressive multimodality therapy. The reason for an aggressive procedure based on the knowledge of the high metastatic potential and high rate of recurrence.