Zusammenfassung:
Gegenstand und Ziel: Die Arbeit wertet eine Umfrage unter praktischen Tierärzten aus, in der diese die
Fächer des veterinärmedizinischen Studiums sowie die fachliche und soziale Kompetenz
von Anfangsassistenten beurteilten. Die Ergebnisse sollen Aufschluss darüber geben,
in welchen Bereichen die Ausbildung nach Meinung der Tierärzte geändert werden sollte.
Material und Methode: Bundesweit wurden 2400 Fragebögen an praktische Tierärzte verschickt, die in den
Bereichen Kleintier-, Großtier-, und Gemischtpraxis arbeiten. Die Rücklaufquote der
Fragebögen betrug 31,0% (n = 743); 430 dieser Tierärzte hatten innerhalb der letzten
10 Jahre einen Anfangsassistenten eingestellt. Ergebnisse: Die Auswertung in Bezug auf die Studienfächer ergab eine ungenügende Ausbildung der
gerade approbierten Tierärzte vor allem in den bildgebenden Verfahren, den klinischen
Fachgebieten sowie in der Propädeutik. Der Lehrumfang in den Fächern Anatomie, Tierernährung,
Tierhaltung und Parasitologie wurde als ausreichend beurteilt, während die vorklinischen
Fächer wie Physik, Botanik, Zoologie, Chemie, Biometrie sowie Lebensmittelkunde und
Hygiene als zu umfangreich bewertet wurden. Die Beurteilung der fachlichen Kompetenz
der Anfangsassistenten weist auf unzureichende Kenntnisse vor allem in den Gebieten
Ultraschall, Röntgen und bei den chirurgischen Grundlagen hin. Schlussfolgerung: Nur mit einer praxisnäheren klinischen Ausbildung der Studierenden könnten die tiermedizinischen
Ausbildungsstätten den Forderungen der Tierärzte nach einer Verbesserung der Kompetenz
der Universitätsabsolventen entsprechen.
Summary
Objective: The study analyses a survey among veterinarians, who were asked to evaluate expertice
and social competence of their young assistants as well as the courses of the veterinary
curriculum. The purpose of the study was to provide information on which parts of
the veterinary curriculum should be changed according to the veterinarians. Material and Methods: In complete 2400 questionnaires were sent to veterinarians in private practice in
Germany working in small animal practice, food animal practice or mixed practice.
Of these questionnaires 743 (31.0%) were returned; 430 of the participating veterinarians
had employed a recently graduated veterinarian. Results: The analysis of the courses in the veterinarian curriculum showed an insufficient
training of the veterinary students, especially at diagnostic imagine, clinical courses
and physical examination. The quantity of the courses in anatomy, animal nutrition,
animal husbandry and parasitology was judged as sufficient whereas courses in basic
sciences like physics, botany, zoology, chemistry, biometry and foodhygiene were classified
as too extensive. The assessment of the knowledge of the recently graduated veterinarians
was judged as most insufficient concerning especially ultrasound, x-rays and surgery.
Conclusions: Veterinary schools could only comply with the demands of the veterinarians by providing
a more intensive clinical training.
Schlüsselwörter Fragebogen - Anfangsassistenten - Studienfächer - Kompetenz - tierärztliche Approbationsordnung
- Ausbildung
Keywords Questionnaire - Recently graduated veterinarians - Courses - Competence - Veterinary
curriculum - Education