Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2003; 31(03): 162-7
DOI: 10.1055/s-0037-1622348
Hund/Katze
Schattauer GmbH

Meningeale Tumoren bei zwei Katzen

FallberichteMeningeal tumors in two catsCase reports
Sophie Grasmück
1   Aus der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zürich Abteilung Neurologie (Prof. Dr. P. M. Montavon)
,
Carla Rohrer Bley
2   Aus der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zürich Abteilung Bildgebende Diagnostik und Radio-Onkologie (Prof. Dr. B. Kaser-Hotz)2 der Veterinär-Chirurgischen Klinik
,
Janean Fidel
2   Aus der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zürich Abteilung Bildgebende Diagnostik und Radio-Onkologie (Prof. Dr. B. Kaser-Hotz)2 der Veterinär-Chirurgischen Klinik
,
F. Steffen
1   Aus der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zürich Abteilung Neurologie (Prof. Dr. P. M. Montavon)
,
Barbara Kaser-Hotz
2   Aus der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zürich Abteilung Bildgebende Diagnostik und Radio-Onkologie (Prof. Dr. B. Kaser-Hotz)2 der Veterinär-Chirurgischen Klinik
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Publication Date:
04 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

Mit 33% sind hämatopoetische Tumoren die häufigsten Neoplasien bei der Hauskatze. Das Lymphosarkom macht 90% dieser hämatopoetischen Tumoren aus. In der Regel kommt es in den viszeralen Organen, im Knochenmark und in den Lymphknoten vor. Das intrakraniale Lymphosarkom ist in der Literatur sehr spärlich dokumentiert. Zerebrale Lymphosarkome betreffen gewöhnlich die Meningen, den Choroidplexus und das Gehirnparenchym.

Zwei Katzen mit meningealen Tumoren (Verdachtsdiagnose: Meningiom) wurden kurativ bestrahlt. Die Wahl der Therapie basierte auf computertomographischen Darstellungen. Eine histologische Untersuchung konnte aufgrund der Tumorlokalisation nicht durchgeführt werden. Beide Hirntumoren gingen rasch in Remission. Kurze Zeit später wurden an anderen Lokalisationen Veränderungen gefunden, die sich histologisch als Lymphosarkom präsentierten.

Eine nachfolgende Chemotherapie brachte nur eine vorübergehende Besserung der klinischen Symptome. Die Frage nach primärer multizentrischer Erkrankung oder Primärerkrankung mit sekundär systemischer Beteiligung bleibt offen. In Zukunft wird es von großer Wichtigkeit sein, Hirntumoren zu biopsieren, um die beste Kombination der Therapie wählen und weitere diagnostische Untersuchungen hinzufügen zu können.

Summary

Hematopoietic tumors are the most frequently occurring tumors in domestic cats, and they account for about 33% of all feline tumors. Lymphosarcoma accounts for up to 90% of the hematopoietic tumors in cats. It occurs primarily in visceral organs, bone marrow or lymph nodes. Intracranial lymphosarcoma is rarely documented in literature. Cerebral lymphomas usually involve the meninges, choroid plexes and brain parenchyma.

Two cats with meningeal tumors (tentative diagnosis: meningioma) received curative radiation therapy. Due to the difficult location for biopsy and histologic examination, therapeutical management was based upon CT-scans. Both tumors underwent rapid remission, but a few weeks later lesions confirmed histologically as lymphosarcoma were diagnosed at other locations. Additional chemotherapy helped only temporarily.

No definitive answer to the question primary multicentric disease versus primary brain tumor with secondary systemic involvement could be found. Biopsy of brain tumors will be an important tool in the future to select the best combination of therapy and add further diagnostic approaches.