Hamostaseologie 2002; 22(02): 51-54
DOI: 10.1055/s-0037-1619542
In memoriam I. Witt
Schattauer GmbH

Fibrinogen Kiel: eine heterozygote Dysfibrinogenämie mit Arg → His-Austausch in Position 16 der Aα-Kette

H. H. Seydewitz
1   Universitäts-Kinderklinik Freiburg i. Br.
,
J. Gram
2   1. Medizinische Klinik der Universität Kiel
,
H. D. Bruhn
2   1. Medizinische Klinik der Universität Kiel
,
I. Witt
1   Universitäts-Kinderklinik Freiburg i. Br.
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Publication Date:
27 December 2017 (online)

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Zusammenfassung

Die hier beschriebene Fibrinogenvariante Kiel ist durch ihr Verhalten gegenüber Reptilase und Thrombin, durch die chromatographischen Eigenschaften des abnormalen FPA und durch Aminosäureanalyse des isolierten abnormalen FPA eindeutig als Aα 16 Arg → His-Austausch identifiziert worden.

Auch die klinischen Beobachtungen (keine Blutungsneigung, keine Thrombophilie) und die Ergebnisse der Routinegerinnungstests (normale Globaltests, verlängerte Thrombin- und Thrombinkoagulasezeit, verminderte Fibrinogenkonzentration im koagulometrischen im Gegensatz zum immunologischen Test) stimmen mit den bisher beschriebenen gleichgelagerten Fällen überein, ebenso der autosomal kodominante Vererbungsmodus.

Nach unseren Beobachtungen liegt Fibrinogen Kiel am ehesten als 50:50-Mischung reiner Homodimere vor, wie es auch schon von Galanakis et al. (4) für Fibrinogen Louisville beschrieben wurde.