Arthritis und Rheuma 2012; 32(04): 193-198
DOI: 10.1055/s-0037-1618124
Rheumatoide Arthritis 2012 – alles neu?
Schattauer GmbH

Ab wann ist es RA?

Die 2010 ACR/EULAR-KlassifikationskriterienIs it rheumatoid arthritis?the 2010 ACR/EULAR classification criteria
D. Aletaha
1   Klinische Abteilung für Rheumatologie, Klinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien, AKH, Wien/Österreich
,
J. Smolen
1   Klinische Abteilung für Rheumatologie, Klinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien, AKH, Wien/Österreich
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Dezember 2017 (online)

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Zusammenfassung

Klassifikationskriterien können nicht die ärztliche Aufgabe der Diagnosestellung übernehmen. Obwohl sie primär dem Einschluss relativ homogener Patientengruppen in Studien dienen, können sie aber auch bei der Entscheidungsfindung helfen. Daher war es wichtig, die Jahrzehnte alten Kriterien für die rheumatoide Arthritis (RA) zu überarbeiten, um die Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte abzubilden. Insbesondere die frühe Diagnose ist in den Fokus gerückt, so dass festgestellter Schaden, der ja vermieden werden soll, in den Kriterien keinen wesentlichen Platz mehr findet. Stattdessen haben die Zahl der beteiligten (vor allem kleinen) Gelenke in den neuen Kriterien das höchste Gewicht, gefolgt von Rheumafaktor oder Antikörpern gegen citrullinierte Peptide. Die Sensitivität ist für die frühe RA dadurch deutlich verbessert worden. Verwendet werden sollten die neuen Kriterien nur dann, wenn einerseits mindestens ein Gelenk klinisch synovitisch geschwollen ist und keine andere Diagnose das Geschehen besser erklärt.

Summary

Classification criteria are not intended to relief the physician of his responsibility for making the diagnosis. While primarily designed for including a homogenous population into trials, criteria can help in decision making. Therefore, it has become important to revise the 1987 criteria, in order to account for the achievements of the last decades. Early diagnosis has become a particular focus, resulting in that objective damage should be avoided, and has therefore lost its prominent place in the classification criteria. Rather, the number of involved (primarily small) joints have gained the highest weight, followed by antibodies to citrullinated peptides and rheumatoid factor. The sensitivity for early RA could be significantly improved in this way. The new criteria should only be used when at least one joint is clinically swollen and when no other diagnosis will better explain the patient’s problems.