Kinder- und Jugendmedizin 2005; 5(05): 254-258
DOI: 10.1055/s-0037-1617870
Arztrecht
Schattauer GmbH

Aufklärung, Einwilligung und Schweigepflicht: allgemeine und spezielle pädiatrische Aspekte

Medical communication and information, informed consent and doctor-patient confidentiality: general and specific aspects in paediatrics
Marco Weber
1   Institut für Rechtsmedizin, Universität Leipzig (Direktor: Prof. Dr. W. J. Kleemann)
,
Ulrike Böhm
1   Institut für Rechtsmedizin, Universität Leipzig (Direktor: Prof. Dr. W. J. Kleemann)
,
Werner Johann Kleemann
1   Institut für Rechtsmedizin, Universität Leipzig (Direktor: Prof. Dr. W. J. Kleemann)
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Eingegangen: 11 March 2005

angenommen: 04 April 2005

Publication Date:
11 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

Grundkenntnisse über die Rechtsgrundlagen ärztlichen Handelns sind heutzutage eine wichtige Voraussetzung bei der Ausübung des Arztberufes. Dazu gehören die Haftungsfragen der Patientenaufklärung, der Einwilligung eines Patienten in einen medizinischen Eingriff und der ärztlichen Schweigepflicht. Für die Behandlung von Kindern gelten in den genannten Bereichen einige Besonderheiten. Müssen Kinder, Eltern oder beide aufgeklärt werden? Wie kann mit hinreichender juristischer Sicherheit aufgeklärt werden und welche Rahmenbedingungen gelten für eine ordnungsgemäße Aufklärung? Ab wann ist ein Kind einwilligungsfähig und unter welchen Voraussetzungen verlangt der Gesetzgeber eine Einwilligung beider Elternteile? Welchen Umfang hat der Begriff „Schweigepflicht” in der Pädiatrie, insbesondere im Hinblick auf die Gefährdung des Kindeswohls? In der vorliegenden Arbeit wird auf diese und andere Fragen, die die Behandlung von Kindern betreffen, eingegangen. Ausgehend von den gesetzlichen Vorgaben und unter Einbeziehung der aktuellen Rechtssprechung werden dem praktisch tätigen Kinderarzt Grundlagen des Arztrechtes dargestellt, um Konflikte mit Patienten, Eltern und Juristen zu vermeiden.

Summary

Nowadays, at least basic knowledge on issues of liability is essential for medical practice. Inherent are issues of confidential medical communication and information, informed consent as well as doctor-patient confidentiality. Medical treatment of children needs special attention on these questions. Are children, their parents or both to be informed about the pros and consof a planned medical treatment? How to perform communication about treatment in a legally secure manner and what general rules have to be complied? Under which circumstances can a child itself consent into medical intervention? What are the conditions legislation requires consent of both parents? What means “doctor-patient confidentiality” for paediatricians with regard to maltreated or sexually abused children? In the present paper answers are given to these and other questions concerning the medical treatment of children. Fundamentals of the medical law are represented in respect to licit demands and under inclusion of the current judicature to avoid conflicts with patient, their parents and jurisprudents.