Fragestellung:
Die meisten Studien über den „Myocardial Performance Index“ (MPI) bei feto-fetalem
Transfusionssyndrom (FFTS) verglichen den Akzeptor mit dem Donor und zeigten nur beim
Akzeptor Auffälligkeiten. Das Ziel von unserer Studie war die Auswertung der Zeitintervalle
und des MPI bei Zwillingen mit feto-fetalem Transfusionssyndrom im Vergleich zu normalen
monochorialen Zwillingsschwangerschaften.
Methodik:
51 Zwillingspaare mit FFTS und 47 Zwillingspaare unauffälliger monochorialer Geminigraviditäten
wurden eingeschlossen. Die linksventrikuläre isovolumetrische Relaxationszeit (IRT),
isovolumetrische Kontraktionszeit (ICT) und Ejektionszeit (ET) wurden mittels gepulster
Dopplersonografie gemessen.
Ergebnis:
Der Akzeptor wies längere ICT (46 ± 12 vs. 31 ± 8 vs. 30 ± 5 ms; p < 0,001), längere
IRT (51 ± 9 vs. 43 ± 8 vs. 43 ± 5 ms; p < 0,001) und höheren MPI (0,57 ± 0,12 vs.
0,47 ± 0,09 vs. 0,44 ± 0,05; p < 0,001) als der Donor und die Kontrollgruppe auf.
Der Donor zeigte eine kürzere ET (157 ± 12 vs. 169 ± 10 vs. 168 ± 10 ms; p < 0,001)
als der Akzeptor und die Kontrollgruppe sowie einen höheren MPI (0,47 ± 0,09 vs. 0,44
± 0,05; p = 0,006) als die Kontrollgruppe. Innerhalb von 24h vor der Fetoskopie war
der MPI in allen FFTS-Stadien erhöht. Innerhalb von 72h nach der Intervention verbesserten
sich die ET beim Donor in allen FFTS-Stadien und die IRT beim Akzeptor in Frühstadien.
Schlussfolgerung:
Nicht nur der Akzeptor sondern auch der Donor zeigten eine myokardiale Funktionseinschränkung
in allen FFTS-Stadien. Allerdings wies die Auswertung der Zeitintervalle eine sytolische
Dysfunktion beim Donor sowie eine systolische und diastolische Dysfunktion beim Azeptor
auf. Die myokardiale Funktion verbesserte sich teilweise innerhalb von 72h nach der
Lasertherapie.