Fragestellung:
Ein ausgewogenes Frühstück ist ein wichtiger Baustein einer gesunden Ernährung. Es
fördert das Sättigungsgefühl, beugt einem erhöhten Verzehr kalorienreicher Lebensmittel
im weiteren Tagesverlauf vor und schützt so vor der Entstehung von Übergewicht. Zudem
steigert es bei Kindern und Jugendlichen die schulische Leistungsfähigkeit. Untersucht
wird, inwieweit sich das Frühstücksverhalten von Schulkindern in Deutschland in Abhängigkeit
von Alter, Geschlecht, Familienform, Sozialstatus (SES) und Migrationshintergrund
(MH) unterscheidet.
Methoden:
Die Auswertungen basieren auf Daten der ersten Folgebefragung der KiGGS-Studie (2009
– 2012). Analysiert wird der Anteil 6- bis 17-jähriger Schulkinder (n = 7.547), die
angeben, an jedem Wochentag zuhause zu frühstücken. Bei der Familienform wird zwischen
Kern-, Eineltern- und Stieffamilien differenziert. Der SES wird anhand von Bildung,
Beruf und Einkommen der Eltern erfasst. Der MH wird über Informationen zum Geburtsland
und zur Staatsangehörigkeit des Kindes und der Eltern bestimmt. Dargestellt werden
Prävalenzen sowie durch binär logistische Regressionen ermittelte Odds Ratio.
Ergebnisse:
Insgesamt frühstücken rund zwei Drittel der Schülerinnen (65,7%) und Schüler (70,3%)
an jedem Wochentag zuhause. Mit zunehmendem Alter nimmt der entsprechende Anteil sukzessive
ab. Kinder, die in Kernfamilien aufwachsen, frühstücken häufiger täglich zuhause als
Gleichaltrige in Stief- und Einelternfamilien. Je höher der SES, desto größer ist
auch der Anteil der Kinder, die jeden Wochentag zuhause frühstücken. Kinder mit beidseitigem
MH frühstücken seltener täglich zuhause als Gleichaltrige ohne MH.
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse liefern Ansatzpunkte zur Förderung einer gesunden Ernährung in Familien
und Schulen. Bei der Interpretation der Befunde gilt es jedoch zu berücksichtigen,
dass die Wahrnehmung außerhäuslicher Frühstücksangebote unberücksichtigt bleibt und
die Daten keine Rückschlüsse auf die Qualität des Frühstücks zulassen.