Hintergrund:
Im Rahmen des Qualitätsmanagements in Krankenhäusern stellen Patientenzufriedenheitserhebungen
eine empirische Grundlage für die Verbesserung der Krankenhausversorgung dar. In Kooperation
mit der IKK gesund plus soll eine fragebogengestützte Befragung differenzierte Erkenntnisse
zur Versichertenzufriedenheit mit der Krankenhausbehandlung liefern und Verbesserungspotenziale
der stationären Versorgung aufzeigen.
Methodik:
Das Messinstrument für diese Querschnittsstudie basiert auf dem leicht modifizierten
Patienten-Monitor ergänzt um Module des Kölner Patientenfragebogens. Die Grundgesamtheit
in den zwei Erhebungswellen bilden 10.688 Versicherte, die in den 27 größten Krankenhäusern
in Sachsen-Anhalt und Bremen/Bremerhaven zwischen Januar bis April 2016 behandelt
worden waren. Die Befragung fand retrospektiv im Mai bzw. Juli 2016 statt. Neben quantitativen
Analysen der Fragenkomplexe wurden zusätzlich qualitative Analysen der Freitexte durchgeführt.
Ergebnisse:
Der Rücklauf beträgt 29% ohne Nachfassaktion. Besonders ältere Befragte und Männer
sind mit ihrem Aufenthalt zufriedener als die Jüngeren und Frauen. Statistisch besteht
diesbezüglich ein geringer Zusammenhang (rSp = 0,070). In Bezug auf den Zusammenhang
zwischen der Zufriedenheit und dem selbst bewerteten Behandlungserfolg gibt es eine
mittelstarke Korrelation (rSp = 0,436). Beanstandet werden seitens der Patienten neben
nicht-medizinischen Aspekten der Behandlung (Hygiene, Zimmerausstattung, Essensversorgung)
vor allem die Kommunikation zu Ärzten und Pflegekräften.
Diskussion:
Die Ergebnisse belegen bereits bekannte Zusammenhänge zwischen der Zufriedenheit und
dem Alter sowie Geschlecht. Bei insgesamt hoher Zufriedenheit (78%) wird insbesondere
die Betreuung durch Ärzte und Pflegekräfte beklagt. Dies zeigt sich maßgeblich in
ausführlichen Freitextangaben. Aus der Kritik der Befragten werden Empfehlungen für
die Krankenhäuser im Hinblick auf organisationales Lernen abgeleitet. Referenzen beim Verfasser