Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605886
Poster
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

IKK gesund plus – Versichertenbefragung nach stationärer Behandlung – Hängt die Patientenzufriedenheit vom Behandlungserfolg ab?

F Schubert
1   Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg
2   Hochschule Magdeburg-Stendal, Magdeburg
,
S March
1   Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg
,
E Swart
1   Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Hintergrund:

Im Rahmen des Qualitätsmanagements in Krankenhäusern stellen Patientenzufriedenheitserhebungen eine empirische Grundlage für die Verbesserung der Krankenhausversorgung dar. In Kooperation mit der IKK gesund plus soll eine fragebogengestützte Befragung differenzierte Erkenntnisse zur Versichertenzufriedenheit mit der Krankenhausbehandlung liefern und Verbesserungspotenziale der stationären Versorgung aufzeigen.

Methodik:

Das Messinstrument für diese Querschnittsstudie basiert auf dem leicht modifizierten Patienten-Monitor ergänzt um Module des Kölner Patientenfragebogens. Die Grundgesamtheit in den zwei Erhebungswellen bilden 10.688 Versicherte, die in den 27 größten Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt und Bremen/Bremerhaven zwischen Januar bis April 2016 behandelt worden waren. Die Befragung fand retrospektiv im Mai bzw. Juli 2016 statt. Neben quantitativen Analysen der Fragenkomplexe wurden zusätzlich qualitative Analysen der Freitexte durchgeführt.

Ergebnisse:

Der Rücklauf beträgt 29% ohne Nachfassaktion. Besonders ältere Befragte und Männer sind mit ihrem Aufenthalt zufriedener als die Jüngeren und Frauen. Statistisch besteht diesbezüglich ein geringer Zusammenhang (rSp = 0,070). In Bezug auf den Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit und dem selbst bewerteten Behandlungserfolg gibt es eine mittelstarke Korrelation (rSp = 0,436). Beanstandet werden seitens der Patienten neben nicht-medizinischen Aspekten der Behandlung (Hygiene, Zimmerausstattung, Essensversorgung) vor allem die Kommunikation zu Ärzten und Pflegekräften.

Diskussion:

Die Ergebnisse belegen bereits bekannte Zusammenhänge zwischen der Zufriedenheit und dem Alter sowie Geschlecht. Bei insgesamt hoher Zufriedenheit (78%) wird insbesondere die Betreuung durch Ärzte und Pflegekräfte beklagt. Dies zeigt sich maßgeblich in ausführlichen Freitextangaben. Aus der Kritik der Befragten werden Empfehlungen für die Krankenhäuser im Hinblick auf organisationales Lernen abgeleitet. Referenzen beim Verfasser