Fragestellung:
Die Blutkonzentration des Leberproteins Fetuin-A zeigt in Beobachtungsstudien einen
positiven Zusammenhang mit dem Diabetesrisiko. Es ist jedoch unklar, ob diese Beziehung
kausaler Natur ist. Unser Ziel war, den kausalen Zusammenhang zwischen der Fetuin-A-Konzentration
und dem Risiko für Typ-2-Diabetes zu analysieren.
Methoden:
Wir führten eine Mendelian-Randomization-Analyse durch und verwendeten hierfür SNPs,
die im Fetuin-A-kodierenden AHSG-Gen lokalisiert sind. Es wurden die Daten von 22.379 Teilnehmern (einschließlich
10.020 inzidenten Fällen) aus acht europäischen Ländern der prospektiven EPIC-InterAct-Fall-Kohorten-Studie
analysiert. Die Plasmakonzentration von Fetuin-A wurde von 965 Teilnehmern der Subkohorte
bestimmt. Die AHSG-SNPs wurden sowohl separat als auch kombiniert als genetischer Score untersucht.
Ergebnisse:
Der genetische Score zeigte eine sehr starke Assoziation mit der Fetuin-A-Konzentration
(28% erklärte Variation der Fetuin-A-Konzentration). Wurde der genetische Score als
Instrument der Fetuin-A-Konzentration verwendet, war keine signifikante Assoziation
von Fetuin-A mit dem Diabetesrisiko zu beobachten (HR pro Allel (entspricht einem
Fetuin-A-Konzentrationsanstieg von 52 µg/ml): 1,02 [95%-KI: 0,97 – 1,07]). Auch nach
der meta-analytischen Kombination unserer Resultate mit denen des DIAGRAM-Konsortiums
war keine klare signifikante Beziehung zwischen Fetuin-A und dem Diabetesrisiko zu
beobachten.
Schlussfolgerungen:
Unsere Ergebnisse unterstützen nicht die Hypothese, dass es einen bedeutsamen kausalen
Einfluss der Fetuin-A-Konzentration auf das Typ-2-Diabetes-Risiko gibt.