Hintergrund/Fragestellung:
Zwischen 2005 und 2012 führte das Gesundheitsamt Hamburg-Eimsbüttel ein Präventionsprogramm
für junge Familien in dem benachteiligten Viertel Lenzsiedlung durch. Das Programm
bestand aus verschiedenen Handlungsfeldern, in denen innovative Interventionen umgesetzt
wurden. Das Evaluationsprojekt konzentriert sich auf die Bewertung der Nachhaltigkeit,
vor dem Hintergrund des Verlustes von unterstützenden Netzwerken und durch die Weiterentwicklung
gesundheitsfördernder Strukturen durch alte und neue Akteure.
Methoden:
Für die Begleitforschung des Verstetigungsprozesses und der Kapazitätsentwicklung
werden mit dem entwickelten KEQ-Instrument die Strukturbildungsprozesse quantitativ
gemessen (Fragebogen mit 52/31 Items, Vergleich 2011/2015/2017); T3/N = 24, T4/N =
33 T5/N = 29). Zur Ergänzung wurden qualitative leitfadengestützte Experteninterviews
mit den Akteuren (N = 11) im Quartier durchgeführt und ausgewertet! Zur Validierung
der KEQ-Ergebnisse wurde in 2017 ein AUDIT-Verfahren mit externen Auditoren im Rahmen
einer zweitägigen Visitation vor Ort umgesetzt.
Ergebnisse:
Für die Gesundheitsförderung sind die KEQ-Einschätzungen nach wie vor positiv. Dies
ist eine Bestätigung dafür, dass der Prozess der Kapazitätsentwicklung in eine Verstetigungsphase
getreten ist, in der trotz des Auslaufens des Programmes „Lenzgesund“ Projekte und
Angebote abgesichert werden konnten. Dies wird auch in den qualitativen Interviews
deutlich. Es zeigt sich, dass hier politische Entscheidungen wirksam sind. Im komplexen
AUDIT-Verfahren wurden diese Ergebnisse bestätigt.
Diskussion:
Wie können in der Lebenswelt Kommune/Stadtteil/Quartier adressatenspezifische Interventionen
erfolgreich umgesetzt und nachhaltig abgesichert werden? Welche politischen Rahmenbedingungen
sind dazu notwendig?