Einleitung:
Die Pankreatikoduodektomie ist die am weitesten verbreitete Resektionstechnik bei
sowohl gut- als auch bösartigen Veränderung im Pankreaskopf. Im Nachgang dieser Operation
entstehende Pankreasfisteln sind die wohl schwierigste Komplikation, welche häufig
mit erhöhter Mortalität einhergeht. Konzepte zur Risikostratifizierung sind daher
notwendig.
Methodik:
Aus der Tumordatenbank wurden Patienten im Zeitraum 2009 – 2015, bei denen eine Pankreaskopfresektion
nach Traverso mit Pankreatikoduodektomie durchgeführt wurde erfasst. Diese wurden
anhand der Entstehung einer klinisch apparenten Pankreasfistel im postoperativen Verlauf
in zwei Kohorten unterteilt. Untersucht wurden diverse Laborparameter, sowie einige
weitere Faktoren, welche mit der Entstehung einer Fistel in Zusammenhang stehen könnten.
Ergebnisse:
Insgesamt wurden 212 Patienten (89 weiblich, 123 männlich, medianes Alter 67,5 Jahre)
beobachtet. Eine klinisch apparente postoperative Pankreasfistel trat bei 27 Patienten
auf (12,80%). Es zeigte sich, dass eine Magenentleerungsstörung, postoperative Pankreatitis
und CRP > 180 mg/l am zweiten postoperativen Tag signifikante Einflussfaktoren darstellen
auf die Entstehung einer Fistel. Darüber hinaus zeigte sich signifikanter Einfluss
des präoperativen Albuminwertes auf die Verweildauer im Krankenhaus.
Schlussfolgerung:
Eine laborchemische Risikoanalyse anhand von Magenentleerungsstörung, CRP-Wert und
postoperativer Pankreatitis ermöglicht die frühzeitige Detektion von möglichen therapierelevanten
Pankreasfisteln und ihre Behandlung.