Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604862
Kurzvorträge
Dünndarm und Dickdarm, Proktologie
Kolonkarzinom: Von den Grundlagen zu neuen Therapieoptionen: Donnerstag, 14 September 2017, 08:00 – 09:20, Barcelona/Forschungsforum 5
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dysplasie: „to be or not to be?” AMACR als immunhistochemischer Marker bei der Colitis-assoziierten Dysplasie/DALM

S Heckl
1   UKSH Campus Kiel, I. Medizinische Klinik, Kiel, Deutschland
,
S Schreiber
1   UKSH Campus Kiel, I. Medizinische Klinik, Kiel, Deutschland
,
C Röcken
2   UKSH Campus Kiel, Institut für Pathologie, Kiel, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die Diagnose einer Colitis-assoziierten Dysplasie hat entscheidende Auswirkungen auf das weitere gastroenterologische Management des Patienten.

    Die histopathologische Diagnosestellung bei der Colitis-assoziierten Dysplasie (Dyspl.)/DALM (dysplasia associated lesion or mass) kann jedoch im Falle einer deutlichen Inflammation erschwert sein.

    Ziele:

    Wir möchten die Wertigkeit des zunehmend verwendeten immunhistochemischen Markers AMACR (Alpha-Methylacyl-CoA-Racemase) anhand histopathologischer Schnitte von Dyspl./DALM im Vergleich zu einer Kontrollgruppe mit mittel – schwergradiger Colitis ulcerosa (CU) evaluieren.

    Methodik:

    Histopathologische Schnitte mit gesicherter Dyspl./DALM sowie nicht dysplastische Schnitte mit einer mittel – schwergradigen Pancolitis/Linksseitencolitis bei CU wurden auf die Expression von AMACR mittels Immunhistochemie untersucht.

    Ein Immunreaktivitätsscore zur AMACR-Expression (Färbestufen 0 – 3) wurde erarbeitet und angewandt. Die statistische Berechnung erfolgte mittels t-test.

    Ergebnis:

    20 Proben mit Dyspl./DALM und 16 Proben mit mittel – schwergradiger Pancolitis/Linksseitencolitis wurden untersucht.

    60% der Dyspl./DALM und 12,5% der Kontrollproben wiesen einen Färbescore von ≥2 auf. 40% der Dyspl./DALM und 87,5% der Kontrollproben hatten einen Färbescore von ≤1.

    Die Dyspl./DALM-Proben erreichen im Mittel einen Färbegrad von M = 1,60 (SD = 0,94), die Kontrollproben einen Färbegrad von M = 0,63 (SD = 0,72). Der Gruppenunterschied wird signifikant (p = 0,002, zweiseitig, t-Test, t = 3,42).

    Zoom Image
    Abb. 1: AMACR bei der Colitis-assoziierten Dysplasie

    Schlussfolgerung:

    AMACR kann in Verbindung mit den konventionellen histologischen Kriterien der Dysplasiediagnostik ein hilfreiches diagnostisches Werkzeug bei der Bestimmung der Dyspl./DALM darstellen.


    #
     
    Zoom Image
    Abb. 1: AMACR bei der Colitis-assoziierten Dysplasie