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DOI: 10.1055/s-0037-1604862
Dysplasie: „to be or not to be?” AMACR als immunhistochemischer Marker bei der Colitis-assoziierten Dysplasie/DALM
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Einleitung:
Die Diagnose einer Colitis-assoziierten Dysplasie hat entscheidende Auswirkungen auf das weitere gastroenterologische Management des Patienten.
Die histopathologische Diagnosestellung bei der Colitis-assoziierten Dysplasie (Dyspl.)/DALM (dysplasia associated lesion or mass) kann jedoch im Falle einer deutlichen Inflammation erschwert sein.
Ziele:
Wir möchten die Wertigkeit des zunehmend verwendeten immunhistochemischen Markers AMACR (Alpha-Methylacyl-CoA-Racemase) anhand histopathologischer Schnitte von Dyspl./DALM im Vergleich zu einer Kontrollgruppe mit mittel – schwergradiger Colitis ulcerosa (CU) evaluieren.
Methodik:
Histopathologische Schnitte mit gesicherter Dyspl./DALM sowie nicht dysplastische Schnitte mit einer mittel – schwergradigen Pancolitis/Linksseitencolitis bei CU wurden auf die Expression von AMACR mittels Immunhistochemie untersucht.
Ein Immunreaktivitätsscore zur AMACR-Expression (Färbestufen 0 – 3) wurde erarbeitet und angewandt. Die statistische Berechnung erfolgte mittels t-test.
Ergebnis:
20 Proben mit Dyspl./DALM und 16 Proben mit mittel – schwergradiger Pancolitis/Linksseitencolitis wurden untersucht.
60% der Dyspl./DALM und 12,5% der Kontrollproben wiesen einen Färbescore von ≥2 auf. 40% der Dyspl./DALM und 87,5% der Kontrollproben hatten einen Färbescore von ≤1.
Die Dyspl./DALM-Proben erreichen im Mittel einen Färbegrad von M = 1,60 (SD = 0,94), die Kontrollproben einen Färbegrad von M = 0,63 (SD = 0,72). Der Gruppenunterschied wird signifikant (p = 0,002, zweiseitig, t-Test, t = 3,42).
Schlussfolgerung:
AMACR kann in Verbindung mit den konventionellen histologischen Kriterien der Dysplasiediagnostik ein hilfreiches diagnostisches Werkzeug bei der Bestimmung der Dyspl./DALM darstellen.