Indikationen
Die Beurteilung von Zellen zur Findung der korrekten Diagnose nimmt einen immer größeren
Raum in der Kleintiermedizin ein. Insbesondere die Sonografie mit ihrer sehr hohen
Sensitivität, aber nur mäßigen Spezifität, ist häufig auf die Zytologie angewiesen
und
in vielen Fällen stellt die zytologische Untersuchung eine Alternative zur wesentlich
aufwendigeren und invasiveren Biopsie dar. Zytologische Präparate werden aber auch
als
„Abklatsch“, Zytobrush usw. gewonnen.
Vorbereitung
Schon bevor die Probe auf den Objektträger kommt, muss einiges beachtet werden Eine
Beschriftung des Objektträgers ist unbedingt notwendig, um jederzeit eine
korrekte Zuordnung zu gewährleisten und die beprobte Seite des Objektträgers zu
erkennen. Deshalb sollten geschliffene Objektträger mit Mattrand verwendet werden.
Die
korrekte Beschriftung sollte so gewählt werden, dass auch retrospektiv eine
eindeutige Zuordnung möglich ist (z. B. klinikeigene Nummer, Besitzername, Art
und Lokalisation der Probe und Entnahmedatum). Sie erfolgt mit Bleistift, da alle
Arten
von Tinte durch die alkoholhaltigen Fixier- und Farblösungen abgespült werden.
Auch bereits vorgereinigte Objektträger müssen in der Regel vor dem Aufbringen der
Probe
noch einmal mit einem Baumwolltuch gereinigt werden, da sie häufig durch Staub o.
Ä. verschmutzt sind.
Fixierung und Färbung
Nachdem die Proben auf den Objektträger verbracht worden sind, müssen die Präparate
10 min luftgetrocknet werden. Anschließend werden sie fixiert und gefärbt.
Dafür sind kommerzielle Kits erhältlich, wie z.B.
Haema-Schnellfärbung/Diff-Quick-Färbung. Das Kit besteht aus:
Fixier- und Farblösungen sind leichtflüchtig, die Gefäße sollten deshalb bei
Nichtgebrauch geschlossen sein. Die Objektträger werden mindestens 20 s fixiert, danach
auf Zellstoff abgetupft und in die Farblösung I für 8 s eingetaucht. Sie werden dann
wieder abgetupft und in die Farblösung II für ebenfalls 8 s eingetaucht. Zum Abspülen
der überschüssigen Farblösung werden die Objektträger nacheinander in 2 Gefäße mit
pH-neutralem Reinstwasser getaucht.
Lufttrocknung
Zum Lufttrocknen (ca. 10 min) werden die Präparate auf dafür vorgesehene
Zytoständer gestellt. Wenn eine Beurteilung eilt, können die Objektträger auf der
Rückseite mit einem Fön getrocknet werden, wobei die Gefahr besteht, dass eine zu
große
Hitzeeinwirkung die Probe unbrauchbar macht.
Mikroskopische Beurteilung
Mikroskopische Beurteilung
Auch wenn die Probe zur Beurteilung an einen Spezialisten gesandt wird, empfiehlt
es
sich zu kontrollieren, ob sich auf dem Objektträger auswertbare Zellen befinden. Das
zur
Beurteilung erforderliche Immersionsöl muss nach der Untersuchung wieder entfernt
werden. Dafür hat sich Roti®-Histol (Fa. Carl Roth), ein Xylol-Ersatz,
bewährt.
Besonderheiten
Fettige Präparate werden nach einer 24-stündigen Trocknungszeit mit
eisgekühltem Aceton für 1 min fixiert (CAVE: Unter dem Abzug arbeiten!). Danach werden
sie wie oben beschrieben weiter verarbeitet.
Bei Präparaten von Lymphknoten, Milz und Leber wird ein anderes Zeitschema
verwendet:
-
Fixierung: 120 s
-
Farblösung I: 45 s
-
Farblösung II: 20 s
Damit wird versucht, die Färbung zu intensivieren, um die Diagnostik zu erleichtern.