Gesundheitswesen 2017; 79(05): 399-406
DOI: 10.1055/s-0034-1396846
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kenntnisstand zu Infektionen mit humanen Papillomaviren und deren Präventionsmöglichkeiten von 13- bis 21-jährigen Schülerinnen und Schülern aus Fulda, Hessen

Knowledge of Human Papillomavirus Infection and the Possibilities for Prevention among 13- to 21-Year-Old Students from Fulda, Hessen
C. Stumm
1   Fachbereich Pflege und Gesundheit, Hochschule Fulda, Fulda
,
D. Hahn
1   Fachbereich Pflege und Gesundheit, Hochschule Fulda, Fulda
,
I. Heberlein
1   Fachbereich Pflege und Gesundheit, Hochschule Fulda, Fulda
,
F. Doherr
1   Fachbereich Pflege und Gesundheit, Hochschule Fulda, Fulda
,
W. Hofmann
1   Fachbereich Pflege und Gesundheit, Hochschule Fulda, Fulda
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
26 January 2015 (online)

Preview

Zusammenfassung

Ziel der Studie: Ziel dieser Studie war die Erhebung des Kenntnisstandes von Schülerinnen und Schülern aus Fulda bezüglich HPV und HPV-Impfung. Zudem wurde die Inanspruchnahme der Impfung geprüft.

Methodik: Die Untersuchung von 13- bis 21-jährigen Schülerinnen und Schülern (n=1 515) wurde 2011 mit einem standardisierten Fragebogen durchgeführt.

Ergebnisse: Die Bekanntheit von humanen Papillomaviren (HPV) und das Wissen darüber waren gering. 29% der Stichprobe hatten von HPV gehört. Die Schülerinnen sowie Befragte mit christlicher Religionszugehörigkeit kannten HPV häufiger als die Schüler und Befragte mit muslimischer Religionszugehörigkeit. Von 21 Wissensfragen zu HPV wurden im Mittel 7,8 (SD=3,3) korrekt beantwortetet, wobei keine Unterschiede bezüglich der soziodemografischen Variablen festgestellt wurden. 77% aller Teilnehmenden hatten von der HPV-Impfung gehört. Weibliche Befragte, Personen ohne Migrationshintergrund und mit höherem Bildungsstatus kannten die Impfung häufiger als männliche Befragte, Personen mit Migrationshintergrund und niedrigem Bildungsstatus. Im Mittel beantworteten die Schülerinnen 2,9 (SD=1,3) von 5 Fragen zur HPV-Impfung korrekt. Ältere Befragte verfügten über mehr Wissen als jüngere. 30% der Schülerinnen hatten mindestens eine Impfdosis erhalten, wobei höheres Alter, fehlender Migrationshintergrund und mittlerer bzw. hoher Bildungsstatus als Prädiktoren für die Inanspruchnahme der Impfung festgestellt wurden.

Schlussfolgerung: Der Schulunterricht und ärztliche Untersuchungen wären geeignete Orte der Wissensvermittlung, um soziodemografisch begründeten gesundheitlichen Ungleichheiten entgegenzuwirken.

Abstract

Study Aim: The aim of this investigation was to assess awareness and knowledge of HPV and HPV vaccination in a sample of female and male students from Fulda. Further vaccination uptake was investigated.

Methods: In 2011 a regional cross-sectional survey of 13- to 21-year-old students (n=1 515) was conducted by using a standardised questionnaire.

Results: Overall, the awareness and knowledge of human papillomavirus (HPV) was poor. 29% of the sample had heard of HPV. Multivariate analyses demonstrate that females as well as Christians knew HPV better than males and Muslims. Mean HPV knowledge score was 7.8 of 21 (SD=3.3). None of the tested sociodemographic variables was a predictor for better HPV knowledge. 77% of the sample was aware of the HPV vaccination. Females, persons without migration background as well as persons with middle or higher education knew HPV vaccination better than males, persons with migration background and lower educational level. Mean HPV vaccination knowledge score of the female students was 2.9 of 5 (SD=1.3). Older female students had a better level of knowledge than younger ones. 30% of the females had received at least one dose. Higher age, no migration background and middle or higher education status were tested as significant predictors of vaccine uptake.

Conclusion: School lessons and consultations would be appropriate places to transfer knowledge in order to prevent health inequalities caused by social determinants.