Gastroenterologie up2date 2015; 11(01): 2-5
DOI: 10.1055/s-0034-1391378
Technikreport
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Magnetresonanztomografie bei CED

Thomas C. Lauenstein
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Publikationsdatum:
10. März 2015 (online)

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Hintergrund

Die Magnetresonanztomografie (MRT) des Abdomens im Allgemeinen und des Gastrointestinums im Speziellen hat seit der Jahrtausendwende eine zunehmende Bedeutung bei der Diagnose verschiedener Erkrankungen erlangt. Der Grund hierfür liegt insbesondere in der Entwicklung von schnellen MRT-Sequenzen, die in weniger als 15 Sekunden und somit in einem einzigen Atemanhaltezyklus des Patienten aufgenommen werden können. Die MRT bietet zudem den Vorteil, eine Bildgebung ohne ionisierende Strahlung zu ermöglichen. Dieser Aspekt ist insbesondere im Kontext der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wichtig, da es sich häufig um junge Patienten handelt, die aufgrund des chronischen Charakters der Erkrankung mehrere Untersuchungen erhalten.

Wahl der Bildgebung. Die Wahl der radiologischen Bildgebung bedarf dennoch einer genauen Beurteilung des klinischen Kontextes. So sollte in Notfallsituationen, z. B. bei einem akuten Abdomen, die CT-Diagnostik aufgrund ihrer Verfügbarkeit, Robustheit und sehr geringen Untersuchungszeit bevorzugt werden. Handelt es sich jedoch um eine (semi-)elektive Untersuchung, so ist die MRT das radiologische Verfahren der Wahl. Insbesondere als komplementäre Bildgebung zur Endoskopie hat die MRT einen Platz in diagnostischen Algorithmen gefunden. Hierbei können vor allem Darmanteile, die einer Endoskopie nur schwer zugänglich sind, dargestellt werden. Auch kann eine hochgradige Stenosierung von Darmabschnitten als mögliche Kontraindikation einer Kapselendoskopie ausgeschlossen werden [1].

Indikationen der MRT bei CED
  • Mehrfachuntersuchungen bei jungen Patienten (keine Strahlenbelastung)

  • Darstellung von endoskopisch schwer zugänglichen Darmanteilen

  • Ausschluss hochgradiger Stenosierungen von Darmabschnitten vor Kapselendoskopie