Aktuelle Urol 2014; 45(05): 400-409
DOI: 10.1055/s-0034-1390680
Operative Techniken
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Laparoskopische transperitoneale Nephrektomie und Nierenzystenresektion[*]

D. Porres
1   Universitätsklinikum der RWTH Aachen
,
S. Subotic
1   Universitätsklinikum der RWTH Aachen
,
D. Pfister
1   Universitätsklinikum der RWTH Aachen
,
A. Heidenreich#
1   Universitätsklinikum der RWTH Aachen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. September 2014 (online)

Einleitung

Die Laparoskopie etablierte sich Anfang der 90er-Jahre in der Urologie. Mit der ersten erfolgreich durchgeführten laparoskopischen Nephrektomie konnten Clayman et al. bereits 1991 demonstrieren, dass sich diese Technik auch für Eingriffe im oberen Retroperitoneum eignet. Inzwischen wird der minimalinvasive Zugang für zahlreiche weitere Indikationen an Niere und Nebenniere als Standardeingriff eingesetzt.

Prinzipiell werden endoskopische Operationen an der Niere heutzutage sowohl transperitoneal als auch über einen retroperitonealen Zugang erfolgreich durchgeführt. Hierbei ist die Wahl des operativen Zugangs zumeist abhängig von der Tumor- bzw. Zystenlokalisation, dem körperlichen Habitus des Patienten, evtl. Voroperationen und der Präferenz des Chirurgen.

Angesichts der Effektivität und geringeren Morbidität der perkutanen Sklerotherapie ist die laparoskopische Nierenzystenresektion recht selten indiziert. Der Eingriff ist dann jedoch anderen Alternativen, wie der perkutanen Nierenzystenresektion, wegen der besseren Übersicht, dem fehlenden Risiko eines retroperitonealen Spülflüssigkeitsextravasates und der Möglichkeit einer ausgedehnten Resektion der Zystenwand überlegen. Der transperitoneale laparoskopische Zugang bietet sich hierbei insbesondere zur Resektion ventraler, rechtsseitiger Zysten an.

Mit zunehmender Erfahrung der Operateure und frequentierter Anwendung laparoskopischer Verfahren hat die laparoskopische Tumornephrektomie mittlerweile international einen festen Platz in der Nierenchirurgie erlangt. So wird die laparoskopische Tumornephrektomie bei Nierentumoren ≤ T2 und fehlender Möglichkeit eines organerhaltenden Vorgehens in den EAU-Guidelines als Standardverfahren aufgeführt.

Im Folgenden sollen Indikationen, Kontraindikationen und Technik der laparoskopischen transperitonealen Nephrektomie und Nierenzystenresektion dargestellt werden.

* Der Beitrag wurde entnommen aus: Standardoperationen in der Urologie, Hrsg. von P. Albers, A. Heidenreich. 2014


# Begründet von S. Subotic, D. Teber, H. Weiß, T. O. Henkel, G. Janetschek, J. J. Rassweiler


 
  • Literatur

  • 1 Clayman RV, Kavoussi LR, Soper NJ et al. Laparoscopic nephrectomy: initial case report. J Urol 1991; 146: 278-282
  • 2 Imamura M, MacLennan S, Lapitan MC et al. Systematic review of the clinical effectiveness of surgical management for localised renal cell carcinoma. Aberdeen, UK: University of Aberdeen, Academic Urology Unit; 2011. Oct www.uroweb.org
  • 3 Ljungberg B, Cowan N, Hanbury DC et al. EAU Guidelines on Renal Cell Carcinoma: The 2010 Update. Eur Urol 2010 58 (03) e29-e38
  • 4 Rassweiler J, Coptcoat MJ. Laparoscopic surgery of the kidney and adrenal gland. In: Janetschek G, Rassweiler J, Griffith D. eds. Laparoscopic Surgery in Urology. Thieme; Stuttgart, New York: 1996: 139-155
  • 5 Rassweiler J, Fornara P, Weber M et al. Laparoscopic nephrectomy: The experience of the laparocopic working group of the German Urological Association. J Urol 1998; 160: 18-21
  • 6 Rassweiler J, Teber D, Dekel Y et al. Laparoscopic/retroperitoneoscopic radical nephrectomy for renal cell cancer. In: Moore RG, Bishoff JT, eds. Minimally invasive uro-oncologic surgery. Taylor & Francis: London, New York; 2005: 129-141