Rofo 2015; 187(06): 489-491
DOI: 10.1055/s-0034-1385819
The Interesting Case
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Computer- und magnetresonanztomografische Charakterisierung eines solitären fibrösen Tumors der Pleura

S. Bickelhaupt
,
R. Shah
,
S. Schneider
,
W. Wrazidlo
,
H. P. Schlemmer
,
W. Lederer
Further Information

Publication History

20 August 2014

08 December 2014

Publication Date:
15 April 2015 (online)

Einleitung

Die solitären fibrösen Tumoren der Pleura (SFTP) stellen eine Gruppe äußerst seltener Neoplasien dar, deren Inzidenzrate auf lediglich ca. 1,4/1 000 000 geschätzt wird (Thorgeirsson T et al. CHEST Journal 2010; 137: 1005 – 1006). Mesenchymalem Ursprungs können die Tumoren sowohl einen malignen als auch einen benignen Charakter zeigen, weshalb der interdisziplinären Beurteilung (klinische, radiologische und histologische Befunde) eine besondere Bedeutung zukommt. Etwa 10 – 37 % der SFTPs werden als maligne beurteilt, zudem sind auch maligne Konversionen histopathologisch primär als benigne charakterisierte Tumoren beschrieben (England DM et al. The American Journal of Surgical Pathology 1989; 13: 640 – 658, Law M-K et al. Asian Cardiovascular and Thoracic Annals 2014: 8: 981 – 983). Die daher regelhaft erfolgende Resektion der Tumoren, stellt dabei für das Langzeitüberleben der Patienten den prognostisch wichtigsten Einzelfaktor dar (neben Alter, Ausmaß klinischer Symptome [Husten, Atemnot] und Tumorausdehnung).

In der für die therapeutische Entscheidungsfindung zentralen radiologischen Bildgebung zeigen sich SFTPs sowohl computertomografisch (CT) als auch in der Magnetresonanztomografie (MRT) heterogen mit myxoid-zystischen und solitär/fibrösseptalen Anteilen, wobei klassische Malignitätskriterien nicht immer zielführend sind, da auch maligne SFTPs scharf umschrieben sein können, wenngleich gehäuft lokale Invasivitätszeichen oder sogar Metastasen vorliegen (Tapias LF et al. Chest 2014; [epub ahead of print]; Wignall OJ et al. American Journal of Roentgenology 2010; 195: W55–W62).

Wir berichten über einen 80-jährigen Patienten der zur weiteren Abklärung infolge einer hausärztlichen Routineuntersuchung mit auffälligem Röntgenthorax in unser radiologisches Zentrum überwiesen wurde.