Handchirurgie Scan 2014; 03(04): 309-323
DOI: 10.1055/s-0034-1378118
Fortbildung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ganglionchirurgie des Handgelenks und der Finger

Alexander Zach
,
Martin Lautenbach
,
Bernhard Fortmeier
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Publication Date:
15 December 2014 (online)

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Zusammenfassung

Handganglien sind Pseudozysten, welche in der Regel mit dem darunterliegenden Gelenk kommunizieren. Die Ätiologie symptomatischer Ganglien ist nach wie vor unbekannt. Die Therapie sollte sich nach den Symptomen richten und der Patient sehr genau über Erfolgsaussichten und insbesondere die Risiken eines operativen Eingriffs informiert werden. Als Therapieoptionen stehen mehrere Techniken zur Verfügung.

Die Aspiration ist die einfachste und minimalinvasivste Technik mit der geringsten Komplikationsrate, weist allerdings eine hohe Rezidivrate von ca. 50 – 60 % auf.

Die operative Ganglionresektion weist die geringste Rezidivrate auf, ist allerdings mit einer nicht unerheblichen Komplikationsrate wie Narbenbildung, Bewegungseinschränkung, Missempfindungen und schmerzbedingter Kraftminderung behaftet.

Sowohl die offene als auch die arthroskopische Ganglionresektion sind etablierte Operationsverfahren für Handgelenkganglien, wobei letzteres ausschließlich für Ganglien kapsulären Ursprungs geeignet ist. Hinsichtlich der Rezidivrate wurden in den anfänglichen arthroskopischen Studien außerordentlich gute Ergebnisse beschrieben, neuere vergleichende Studien konnten keinen Unterschied in diesem Punkt feststellen.

Ringbandganglien entspringen meistens aus dem A1-  oder A2-Ringband eines Fingers und sind als druckschmerzhafte, stecknadelkopfgroße Knoten palpabel. Ringbandganglien werden offen mitsamt dem umgebenden Ringbandgewebe unter Erhaltung des Rest-Ringbands reseziert.

Mukoidzysten entstehen meistens auf dem Boden einer Heberden-Arthrose. Bei fortgeschrittenen arthrotischen Veränderungen steht dann die Arthrodese als definitive Lösung im Vordergrund. Bei geringen arthrotischen Veränderungen im DIP-Gelenk sollte eine komplette Resektion der Mukoidzyste und eventuell vorhandener Osteophyten erfolgen.