Pädiatrie up2date 2014; 09(03): 247-267
DOI: 10.1055/s-0034-1377340
Immunologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Primäre Immundefekte

Sebastian Bode
,
Ilka Schulze
,
Stephan Ehl
Further Information

Publication History

Publication Date:
19 August 2014 (online)

Preview
Zusammenfassung
  • Primäre Immundefekte sind seltene Erkrankungen, deren Diagnose eine Herausforderung bleibt.

  • Das Akronym ELVIS (Erreger, Lokalisation, Verlauf, Intensität, Summe) charakterisiert eine pathologische Infektanfälligkeit.

  • Das Akronym GARFIELD (Granulome, Autoimmunität, rezidivierendes Fieber, ungewöhnliche Ekzeme, Lymphoproliferation, chronische Darmentzündung) steht für typische Manifestationen von Autoimmunität bei primären Immundefekten.

  • Bei Verdacht auf einen primären Immundefekt sollte als Basisdiagnostik ein mikroskopisches Differenzialblutbild und eine Bestimmung der Immunglobuline (IgG, IgM, IgA, IgE) veranlasst werden.

  • Zur erweiterten Diagnostik im Immundefektzentrum gehört primär die Bestimmung von Impfantikörpern und Lymphozytensubpopulationen.

  • Bei Antikörpermangelerkrankungen ist die Immunglobulinsubstitution in vielen Fällen die Therapie der Wahl.

  • Viele Immundefekte sind nur durch eine hämatopoetische Stammzelltransplantation kurativ zu behandeln.

  • Bei mittlerweile über 200 bekannten Immundefekten sollte jeder begründete Verdacht auf einen Immundefekt mit einem in der Immundefektdiagnostik und -therapie erfahrenen Arzt besprochen werden.