Intensivmedizin up2date 2014; 10(03): 233-248
DOI: 10.1055/s-0034-1377310
Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mikrobiologische Infektionsdiagnostik auf der Intensivstation

Matthias Kochanek
,
Guido Michels
,
Harald Seifert
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Publication Date:
24 July 2014 (online)

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Kernaussagen
  • Die exakte Diagnose einer Infektion ist die Grundlage für eine optimale Behandlung und den besten Therapieerfolg.

  • Die mikrobiologische Infektionsdiagnostik sollte vor dem Beginn einer Therapie stehen, es sei denn es kommt dadurch zu einer deutlichen Therapieverzögerung.

  • Dem Mikrobiologen sollte man die Verdachtsdiagnose stets mitteilen, damit die mikrobiologischen Proben entsprechend verarbeitet, ausgewertet und interpretiert werden können.

  • Beim Verdacht auf eine schwere Sepsis sollte man mindestens 2 – 3 Blutkulturen von verschiedenen Abnahmeorten entnehmen.

  • Mit der „differential time to positivity“ (DTP) steht eine Methode zur Identifizierung einer katheterassoziierten Infektion bei liegendem Katheter zur Verfügung

  • Die Multiplex-PCR als molekularer Erregernachweis direkt aus dem Blut ist eine vielversprechende Technik, aber derzeit noch nicht ausreichend in klinischen Studien validiert.

  • Serologische Verfahren spielen keine wesentliche Rolle in der Intensivmedizin, außer zum Nachweis von Legionellen-Antigen aus dem Urin.

  • Eine Lungenbiopsie kann bei gezielten Fragestellungen erforderlich sein, sollte aber zuvor dem mikrobiologischen Institut angekündigt werden, damit das Material optimal verarbeitet werden kann.

  • Eine Stuhluntersuchung auf Clostridium difficile sollte man bei jedem Patienten mit nosokomialer Diarrhoe veranlassen.