PSYCH up2date 2014; 8(04): 209-224
DOI: 10.1055/s-0034-1370188
Organische psychische Störungen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vaskuläre Demenzen

Martin Liebetrau
,
Gerhard F. Hamann
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Publication Date:
09 July 2014 (online)

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Kernaussagen

Die vaskuläre Demenz stellt die zweithäufigste Ursache einer demenziellen Erkrankung dar. Der Nachweis einer kognitiven Beeinträchtigung und eine vaskulär bedingte zerebrale Strukturschädigung sind Voraussetzungen zur Diagnosestellung. Die Prävalenz einer vaskulären Demenz beträgt im höheren Lebensalter bis zu 14 %. Neben ischämischen Schlaganfällen können auch intrakranielle Blutungen, die zerebrale Amyloidangiopathie und hereditäre Erkrankungen zu diesem Krankheitsbild führen. Eine zerebrale Bildgebung, am besten mittels MRT, ist zur Diagnosestellung unabdingbar. Auch der Nachweis klinisch stummer Infarkte kann zur Diagnosestellung herangezogen werden.

Therapeutisch sind keine der vorhandenen Antidementiva zur Behandlung der vaskulären Demenz zugelassen; ein Einsatz kann im Rahmen eines individuellen Heilversuchs durchgeführt werden. Ein gesunder Lebensstil und die Therapie der zerebrovaskulären Grunderkrankung, insbesondere die Behandlung eines arteriellen Hypertonus, kann hingegen die Entwicklung oder das Voranschreiten einer demenziellen Erkrankung positiv beeinflussen.