Immer deutlicher wird vor dem Hintergrund des aktuellen gesellschaftlichen Wandels, wie sehr Einflüsse außerhalb der medizinischen Versorgung Gesundheit, Krankheit und Gesundheitschancen beeinflussen und auch mit Behandlungserfolgen oder den -möglichkeiten interferieren. Im Versorgungsalltag bedarf es daher Ärztinnen und Ärzten, die für ihre Patientinnen und Patienten über die medizinischen Problemstellungen hinaus Krankheit im Kontext der (psycho-)sozialen Belange der einzelnen Person erkennen und diese Aspekte in ärztliche Handlungskonzepte systematisch einbringen.
Insbesondere epidemiologische Untersuchungen rücken die Bedeutung sozialer Einflussfaktoren auf die Gesundheit zunehmend ins Zentrum [1]. In einem sehr weiten Fachgebiet wie der Frauenheilkunde, deren Spektrum von Prävention, Früherkennung über Therapie und Nachsorge, konservativ und operativ reicht, sind psychologische und vielfach auch sozialmedizinische Aspekte präsent [2].