Zusammenfassung
Hintergrund: In der Silvesternacht gezündete Feuerwerkskörper können verschiedene Bulbustraumata
hervorrufen, die oftmals eine aufwendige Akutversorgung erfordern. Die an unserer
Klinik in den letzten 8 Jahren versorgten, durch Feuerwerkskörper hervorgerufenen
Bulbustraumata sollen systematisch analysiert werden.
Material und Methoden: Alter, Geschlecht, Seite, Verletzungsmuster, Versorgungsart und Folgen der an unserer
Klinik von Silvester 2005 bis 2012 versorgten Patienten mit durch Feuerwerkskörper
hervorgerufenen Bulbustraumata wurden
ausgewertet. Zur statistischen Auswertung wurden die Augen in 2 Gruppen mit schweren
und nicht schweren Traumata zusammengefasst.
Ergebnisse: In den Silvesternächten der letzten 8 Jahre stellten sich insgesamt 122 Patienten
(28 Frauen; 94 Männer; 26,2 ± 13,0 Jahre) mit 137 traumatisierten Augen (77 rechte,
60 linke Augen) in unserer Notfallambulanz vor. 24,6 % der Patienten waren ≤ 18 Jahre
alt und 23,8 % der Patienten hatten den Feuerwerkskörper selber gezündet. 50 Augen
von 46 Patienten (37,7 %) erlitten ein schweres Bulbustrauma. 26 Patienten (21,3 %)
wurden stationär behandelt. 8 Augen (5,8 %) erlitten eine penetrierende Verletzung
oder eine Bulbusberstung und mussten primär operativ versorgt werden. Weitere 16 Augen
(11,7 %) erlitten ein schweres Trauma ohne Bulbuseröffnung und mussten zu einem späteren
Zeitpunkt operativ versorgt werden. 11 Augen (8,0 %) erblindeten (Visus < 1/50) infolge
des erlittenen Traumas. Geschlecht, Lateralität und die Rolle des Patienten beim Unfallhergang
waren nicht signifikant unterschiedlich in beiden Gruppen. Das Alter des Patienten
war in der Gruppe der schweren Bulbustraumata
signifikant höher als in der Gruppe der nicht schweren Bulbustraumata (p = 0,01).
Schlussfolgerung: Insbesondere nicht aktiv beteiligte junge Männer tragen ein hohes Risiko, durch Feuerwerkskörper
hervorgerufene Augenverletzungen zu erleiden, wobei ältere Patienten meist schwerer
betroffen sind. Eine intensive Aufklärung und Verbesserung prophylaktischer Maßnahmen
wäre wünschenswert.
Abstract
Purpose: Fireworks combusted during New Yearʼs Eve festivities can cause different eye traumas
which often need complex reconstructive surgery. It was our aim to systematically
analyse these eye trauma cases which were treated at our clinic during the last eight
years.
Materials and Methods: Age, gender, side, trauma mechanism, treatment methods and outcome were analysed
for all eye trauma cases caused by fireworks during the New Yearʼs Eve celebrations
from 2006 to 2013. For statistical analysis all trauma cases were divided into two
groups of major
and non-major eye trauma.
Results: The total number of patients treated was 122 (28 women, 94 men, mean age 26.2 ± 13.0
years) with 137 traumatised eyes (77 right, 60 left). 24.6 % of patients were ≤ 18
years of age. 76.2 % were bystanders. 50 eyes from 46 patients (37.7 %) suffered from
major eye trauma. 26 patients (21.3 %) were hospitalised. 8 eyes (5.8 %) suffered
from a penetrating injury or globe rupture and underwent primary reconstructive surgery.
Further 16 eyes (11.7 %) suffered from major eye trauma without open globe injury.
In the aftermath 11
eyes (8.0 %) went blind (visual acuity < 1/50). Gender, side and role of the patient
were not significantly different between the two groups. Mean age was significantly
higher in the major eye trauma group (p = 0.01).
Conclusion: Young male bystanders have a high risk for suffering from eye trauma caused by fireworks.
However older patients suffer from major eye trauma more often. More education and
prophylaxis of eye trauma caused by fireworks is desirable.
Schlüsselwörter
Trauma - Feuerwerkskörper - Epidemiologie
Key words
Trauma - fireworks - epidemiology